Rückschlag für Bayer Leverkusen gegen Mainz 05
Leverkusen – Bayer Leverkusen und Trainer Roger Schmidt haben im Kampf um die Europacup-Plätze einen bitteren Rückschlag erlitten.
Beim 0:2 (0:2) gegen den FSV Mainz 05 präsentierte sich die Werkself streckenweise außer Rand und Band und hat bei weiter 30 Zählern nur noch zwei Punkte Vorsprung auf die Rheinhessen. Deren Negativserie von zuvor sechs Bundesliga-Auswärtsniederlagen ging durch die Treffer von Stefan Bell in der 3. Minute und Levin Öztunali (11.) zu Ende.
Vier Tage nach dem 2:4 in der Champions League gegen Atlético Madrid gab es zum Leidwesen der Leverkusener auch schlimme Parallelen zum Königsklassenspiel. Mainz-Kapitän Bell verwertete schon früh einen Eckball des einstigen Leverkuseners Öztunali zur Mainzer Führung – halb per Kopf, halb mit der Schulter.
Dann legte Öztunali selbst nach: Beim direkten Freistoßtreffer des Uwe-Seeler-Enkels machte Bayer-Keeper Bernd Leno eine unglückliche Figur, nachdem er kurz vor dem 0:1 gegen den völlig frei auf das Tor zulaufenden Jhon Cordoba noch hervorragend geklärt hatte. Der rechtzeitig fit gewordene Bayer-Kapitän Lars Bender hatte den Kolumbianer mit einem Fehlpass ungewollt in Szene gesetzt (2.).
Der Zwei-Tore-Rückstand rüttelte Bayer vor den 27 086 Zuschauern nur halbwegs wach. Rechtsverteidiger Tin Jedvaj scheiterte in der 14. Minute mit einem Kopfball an FSV-Torwart Jonas Lössl. Knapp zehn Minuten vor der Pause verhinderte Leno bei Cordobas Absatz-Kick einen weiteren Gegentreffer. Bayer präsentierte sich in der Defensive höchst anfällig und fehlerhaft und wurde mit einem lauten Pfeifkonzert der eigenen Fans in die Kabine geschickt.
Davon, dass FSV-Chefcoach Martin Schmidt noch zwei Tage vor der Partie den Abstiegskampf für die Mainzer ausgerufen hatte, war in Leverkusen nichts zu spüren. Das Team des Schweizers agierte clever und zeigte sich von der schwachen Auswärtsbilanz unbeeindruckt. Bayer trug nach zuletzt zwei Siegen (3:0 gegen Frankfurt, 3:1 in Augsburg) mit einer zeitweise peinlichen Vorstellung allerdings dazu bei, dass der FSV kaum in Nöte geriet. Stattdessen hatte Yoshinori Muto (84.) die Chance zum 3:0.
Bei Bayer zeigten auch die Einwechslungen von Stefan Kießling (54.) und Julian Brandt (67.) keine Wirkung. Allein ein Freistoß von Kevin Volland war gefährlich. Doch Lössl klärte (62.). Schon 15 Minuten vor dem Ende sangen die FSV-Anhänger «Rucki-Zucki» – sie waren zwei Tage vor dem Rosenmontag in bester Fassenachts-Laune und feierten den ersten Auswärtssieg seit dem 2:1 am 21. September bei Werder Bremen.
Fotocredits: Marius Becker
(dpa)