Rückkehr nach elf Jahren: Meier freut sich auf Berlin

Frankfurt/Main – Dass Alexander Meier im Herbst seiner Karriere noch einmal die große Pokal-Bühne betritt, empfindet selbst der Frankfurter «Fußball-Gott» als sportliches Märchen.

«Es ist etwas ganz Besonderes, mit der Eintracht zum zweiten Mal dort zu spielen», sagte Meier vor dem DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund am Samstag in Berlin. Elf Jahre nach dem mit 0:1 verlorenen Endspiel gegen Bayern München bekommt Meier eine zweite Chance, seine Karriere mit dem Cup-Triumph zu krönen. «Es ist sehr speziell in Berlin, einfach eine ganz besondere Atmosphäre. Darauf kann man sich nur freuen», erklärte er.

Die Reise in die Hauptstadt empfindet der Torjäger wie ein Geschenk. Wegen einer hartnäckigen Fersenverletzung hatte es lange nicht danach ausgesehen, als könne Meier rechtzeitig auf den Rasen zurückkehren. «Das Finale war die ganze Zeit mein Ziel, dafür habe ich hart gearbeitet», sagte er unlängst der «Frankfurter Rundschau».

Bei seinem 20-Minuten-Comeback am vergangenen Samstag gegen RB Leipzig wurde der 34-Jährige von den Fans wie ein Heilsbringer gefeiert. Für Meier, der beim 2:2 schmerzfrei blieb, war dies der Lohn für seine Arbeit.

Die wurde zuletzt allerdings nicht mehr so geschätzt wie gewohnt. Nach der Winterpause stand Meier bis zu seiner Verletzung nur viermal in der Startformation, zweimal wurde er spät eingewechselt. Am Ende standen nur fünf Tore in der Bundesliga zu Buche. «Das ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe», räumte er ein.

Doch nun bietet sich die Chance, in einem einzigen Spiel den Eindruck einer gesamten Saison zu revidieren. Trainer Niko Kovac ist jedenfalls froh, dass der Kapitän wieder da ist. «Dadurch wächst die Wahrscheinlichkeit, dass wir gegen den BVB etwas leisten können», sagte er. Eintracht-Legende Karl-Heinz Körbel wird deutlicher und traut Meier den Siegtreffer gegen die Dortmunder zu – er tippe auf ein 2:1, sagte er der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwoch).

Allerdings dürfte Meier zunächst nur die Joker-Rolle zufallen. «Alex kann spielen. Wir müssen aber schauen, ob das von der ersten Minute an sein wird oder später», erklärte Kovac. «Für einen Stürmer ist es sehr viel schwieriger als zum Beispiel für einen Innenverteidiger, nach zwei Monaten Pause wieder integriert zu werden.»

Großartig einschwören will Meier seine Mitspieler auf die Gänsehaut-Atmosphäre in Berlin nicht. «Es ist für jeden etwas Besonderes, das muss jeder für sich erleben. Da bringt es nichts, große Reden zu schwingen, was da passieren wird», sagte Meier. Eine Prognose über den Ausgang der Partie wollte er nicht wagen – da hielt es der «Fußball-Gott» lieber mit «Kaiser» Franz Beckenbauer: «Mal schauen, was dabei herauskommt.»

Fotocredits: Arne Dedert
(dpa)

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