Remis in Wolfsburg: Gladbach verpasst großen Sprung
Wolfsburg – Borussia Mönchengladbach hat in der Bundesliga-Tabelle einen großen Schritt nach vorn verpasst.
Statt eine Woche vor dem Liga-Klassiker beim FC Bayern München zum deutschen Meister aufzuschließen, spielten die Gladbacher trotz zweimaliger Führung nur 2:2 (1:1) beim VfL Wolfsburg. Der Rekordeinkauf Alassane Plea sowie WM-Spieler Thorgan Hazard schossen in der 7. und 48. Minute die Tore für die Gäste. Renato Steffen (12.) und Wout Weghorst (59.) glichen für den VfL aber jeweils schnell wieder aus.
Die Volkswagen Arena bleibt damit für die Gladbacher ein unbeliebtes Reiseziel. Ihr vorerst letzter Sieg in Wolfsburg ist jetzt schon fast 15 Jahre her (22. November 2003). Seitdem gab es in 14 Spielen elf Niederlagen und diesmal vor 24.101 Zuschauern wenigstens das dritte Unentschieden. Einzig Borussia-Trainer Dieter Hecking hat an dieses Stadion viele positive Erinnerungen. Er arbeitete von Januar 2013 bis Oktober 2016 mit großem Erfolg in Wolfsburg und wurde bei der Rückkehr von seiner Familie begleitet.
Für den vierten Sieg im sechsten Saisonspiel tat seine Mannschaft in der Offensive zu wenig. In beiden Halbzeiten hielten die Gladbacher Führungen nicht einmal eine Viertelstunde.
Auffälligster Spieler der Anfangsphase war Alassane Plea, den die Borussia vor der Saison für 23 Millionen Euro vom französischen Club OGC Nizza verpflichtet hatte. Zunächst traf er mit einem schönen Schlenzer zur Gladbacher Führung. Danach leitete der 25-Jährige nur fünf Minuten später auch das Wolfsburger 1:1 durch einen haarsträubenden Fehlpass in der eigenen Spielhälfte ein.
Nach dem 1:1 verpassten es die Wolfsburger, dieses Spiel endgültig zu drehen. In der 20. Minute erzielten sie noch einen weiteren Treffer, der wegen eines Foulspiels von Wout Weghorst jedoch nicht zählte. Der Schweizer Steffen vergab kurz darauf noch eine weitere gute Chance für den VfL (23.). Danach schaffte es die Borussia, ihr Spiel wieder etwas zu beruhigen.
In der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild: Gladbach besaß die bessere Spielanlage, ging erneut in Führung – und schenkte die nur kurz darauf gleich wieder her. Diesmal patzte Nationalspieler Matthias Ginter, der eigentlich besser zum Ball stand als Torschütze Weghorst. Der Niederländer war trotzdem schneller zur Stelle.
Danach war Wolfsburg dem Sieg näher als die Borussia. Ähnlich wie schon bei der 1:3-Niederlage vor genau einer Woche gegen den SC Freiburg schaffte es die Mannschaft von Bruno Labbadia jedoch nicht, aus einem Plus an Spielanteilen und Ballbesitz auch gefährliche Torchancen zu kreieren. So verlor ein anfangs rasantes Spiel immer mehr an Klasse und Unterhaltungswert.
Fotocredits: Swen Pförtner
(dpa)