RB noch immer ohne Trainer – Wer ebnet Nagelsmann den Weg?

Leipzig – Die Mannschaft wird am Donnerstag von den Ärzten schon mal auf Herz und Nieren geprüft, doch von einem Interimstrainer ist bei RB Leipzig noch immer keine Spur. Die Suche nach einer Zehn-Monate-Zwischenlösung beim sächsischen Fußball-Bundesligisten dauert an.

Vor dem offiziellen Trainingsstart am kommenden Montag wollte der Verein den neuen Trainer vor der Ära Julian Nagelsmann vorstellen – doch bislang Fehlanzeige. Ist die Entscheidung pro Ralf Rangnick längst gefallen oder suchen die Sachsen die Interimslösung noch? Eine Option könnte Jesse Marsch von Red Bull New York sein.

Auch wenn der RB-Sportdirektor und Vorstandschef Oliver Mintzlaff nach der vorzeitigen Trennung von Ralph Hasenhüttl mit dem Trainer aus Hoffenheim ihre «Wunschlösung für die übernächste Saison» präsentierten, die dritte Saison in der höchsten Spielklasse birgt viele Risiken. Denn noch ist kein Ersatz für den für 70 Millionen Euro zum FC Liverpool gewechselten Naby Keita gefunden. Spielmacher Emil Forsberg würde sich Rangnick wünschen. «Einer der besten der Welt, finde ich. Er weiß und kennt ganz genau die Eckpfeiler, wie RB-Fußball auszusehen hat», sagte der Schwede vor zwei Wochen.

Vor der Leistungsdiagnostik ab Donnerstag mit dem Großteil des Teams – noch ohne WM-Teilnehmer – stehen bislang nur drei Neuzugänge fest: Neben dem 20 Jahre alten Linksverteidiger Marcelo Saracchi aus Uruguay vom argentinischen Rekordmeister River Plate, sicherten sich die Sachsen in Nordi Mukiele vom HSC Montpellier den geleichaltrigen Franzosen für die rechte Defensive. Im Angriff wurde der brasilianische Stürmer Matheus Cunha (19) vom Schweizer Erstligisten FC Sion geholt. «Vor allem im Torabschluss zeigt er große Qualitäten und hat in diesem Bereich ein tolles Repertoire», schwärmte Rangnick.

Er will aber nach der desaströsen Rückrunde – 28 Gegentore und somit die zweitschlechteste Abwehr hinter Absteiger Köln – vor allem die Abwehr um die Franzosen Dayot Upamecano und Ibrahim Konaté stärken. Laut «France Football» soll RB starkes Interesse an dem 20 Jahre alten französischen Junioren-Auswahlspieler Ronaël Pierre-Gabriel haben. Das berichtete das Magazin auf seiner Homepage.

Bis zum Bundesliga-Auftakt am 25./26. August bei Borussia Dortmund wartet auf den Nagelsmann-Vorgänger ein straffes Programm. Die erste Bewährungsprobe steht schon am 26. Juli mit dem Hinspiel der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation an. Dort geht es gegen den Sieger des Erstrunden-Duells FK Liepaja (Lettland) gegen BK Häcken (Schweden).

Einen Tag danach wird die Mannschaft ins zehntägige Trainingslager nach Seefeld fahren. Das Rückspiel findet am 2. August in Lettland beziehungsweise Schweden statt. 24 Stunden später testet RB dann in Schwaz gegen Huddersfield Town. In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals am 19. August trifft RB auf den ambitionierten Regionalligisten Viktoria Köln.

Fotocredits: Jan Woitas
(dpa)

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