RB Leipzig besiegt die Unbesiegbaren: 2:1 gegen Hoffenheim
Leipzig – Rekordaufsteiger RB Leipzig hat die Unbesiegbaren der TSG 1899 Hoffenheim bezwungen. Der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga setzte sich in der heimischen Red Bull Arena in einem packenden Verfolgerduell mit 2:1 (1:1) durch.
Nadiem Amiri brachte die Gäste in der 18. Minute in Führung, Timo Werner (38.) gelang der Ausgleich, Marcel Sabitzer (77.) der Siegtreffer. Für Hoffenheims Torjäger Sandro Wagner war die Partie vorzeitig beendet: Vor den Augen auch von Bundestrainer Joachim Löw sah der bis dahin wirkungslose Torjäger wegen groben Foulspiels die Rote Karte (60.).
RB blieb damit unter Trainer Ralph Hasenhüttl zuhause ungeschlagen, feierte den siebten Sieg in Serie. In der Tabelle wahrten die Sachsen (42 Punkte) den Drei-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern und vergrößerte den Vorsprung auf Platz drei auf zehn Zähler. Hoffenheims Serie endete am 18. Spieltag. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann rutschte durch die erste Saisonniederlage auf den vierten Platz (31) hinter Eintracht Frankfurt (32) ab.
Dass dieses Verfolgerduell vor 39 633 Zuschauern nicht torlos enden würde, wurde schnell klar. Nicht aber die beiden besten deutschen Torjäger sorgten für den ersten Treffer, selbst wenn Werner gleich zu Beginn auf sich aufmerksam machen konnte. Nicht einmal vier Minuten waren gespielt, da setzte sich der 20-Jährige auf der rechten Seite sehenswert durch und passte den Ball zurück auf Naby Keita. Der RB-Regisseur zog ab, zielt aber knapp am Tor vorbei.
Die Gastgeber waren im Spiel, dominierten zunächst auch, 1899 war auf Konter aus. In der zwölften Minute versuchte es Werner mit einer Kopfballverlängerung nach eine Ecke – vorbei. In der 17. Minute wuchtete Abwehrchef und Kapitän Willi Orban den Ball mit dem Kopf nach einer Ecke aufs Tor. Mit einer Hand rettete Keeper Oliver Baumann die Hoffenheimer spektakulär vor dem Rückstand. Von Werners Angriffspendant Wagner war bis dahin wenig zu sehen, wenngleich die Gäste auch unter Druck ihre spielerische Klasse erkennen ließen.
Und so fiel auch die Hoffenheimer Führung. Vier Stationen aus dem eigenen Strafraum heraus, am Ende ein Bilderbuch-Doppelpass zwischen Amiri und Andrej Kamaric – RB-Keeper Peter Gulacsi musste erstmals seit dem 2:1 gegen den FC Schalke am 3. Dezember in einem Heimpflichtspiel den Ball aus dem eigenen Tor holen. Nun drückte Hoffenheim, reklamierte Elfmeter, als RB-Abwehrspieler Bernardo im Strafraum den Ball an den Arm geschossen bekam (23.), verpasste den zweiten Treffer, als Nationalspieler Niklas Süle mit einem Kopfball an Gulacsi scheiterte (24.).
Wagner indes blieb weitgehend wirkungslos. Werner nicht. RB setzte die Gäste wieder früh unter Druck, der Ball landet schließlich bei dem Goalgetter des Aufsteigers. Mit rechts spitzelt er ihn an Baumann vorbei ins Tor: Werners elftes Saisontor.
Wagner hatte nach der Pause seinen Auftritt – allerdings einen unrühmlichen. Auf Höhe der Mittellinie trat der 29-Jährige Leipzigs Stefan Ilsanker mit der Sohle aufs Sprunggelenk. Es folgte der erste Platzverweis für die Hoffenheimer nach 28 Spielen, für Wagner war es der vierte im 134. Bundesliga-Spiel.
Wieder spielte RB in Überzahl, wie vor einer Woche beim 3:0 gegen Frankfurt über fast 90 Minuten. Und auch diesmal ließen weitere Chancen nicht lange auf sich warten: Werner (66.) und Yussuf Poulsen (68.) scheiterten an Baumann. Dann nahm Sabitzer Maß, sein Schuss wurde abgefälscht und landete im Netz, die RB-Fans intonierten: «Leipzig überall». Der Rekordaufsteiger machte den nächsten großen Schritt in Richtung Champions League.
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(dpa)