Rauhe sagt adé: Ein «Hero» tritt von olympischer Bühne ab

Rio de Janeiro – Für Rennkanu-Oldie Ronald Rauhe war es ein Bilderbuch-Abschied von der olympischen Bühne. Letztes Rennen, kaum Podestchancen – und doch sprang im Kajak-Einer über 200 Meter noch mal Bronze heraus.

Es war die vierte Medaille seiner langen Karriere – eine total unerwartete. Weitaus bessere Aussichten hatte sich der 34-Jährige zusammen mit Tom Liebscher im Kajak-Zweier ausgerechnet, doch in dieser Disziplin langte es am Donnerstag nur zu Platz fünf.

Rauhe hatte schon zu diesem Zeitpunkt die ersten Tränen vergossen – die letzte Hoffnung des alternden Kanu-Helden auf eine weitere Plakette schien schließlich zerstört. Doch dann kam ein fulminanter Auftritt im Einer am Samstag. «Dass es in einer Disziplin geklappt hat, in der ich niemals mit einer Medaille gerechnet hätte, macht mich extrem glücklich», schilderte der Potsdamer, der demnächst über den genauen Zeitpunkt seines Karriereendes entscheiden will. Möglicherweise paddele er noch ein Jahr, hatte er angekündigt.

Hört er schon jetzt auf, würde er zusammen mit Bundestrainer Reiner Kießler abtreten, der Anfang 2017 in Rente geht. Der langjährige Wegbegleiter lobte seinen Freund. «Ronny ist eigentlich ein Hero, der mit seiner Erfahrung und Ausstrahlung wahnsinnig wichtig war für den Teamgeist», bilanzierte der sonst so zurückhaltende Coach Kießler.

Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)

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