Preetz zu Plakataktion: Fans machen «einen großen Fehler»

Berlin – Michael Preetz, Geschäftsführer von Hertha BSC, hat die Plakate von Fans des Berliner Fußball-Bundesligisten gegen die Digitalstrategie und mit Angriffen gegen Funktionär Paul Keuter kritisiert.

Die Banner seien «unter mehreren Gesichtspunkten ziemlich daneben», und die Fans würden «einen großen Fehler» machen, sagte Preetz dem «Kicker». «Sie denken, dass bei uns ein Einziger für die digitale Ausrichtung des Clubs verantwortlich ist. Aber hinter diesem Weg stehen die komplette Geschäftsführung und alle Gremien.»

Vor dem 0:0 gegen den VfL Wolfsburg hatten sich Fans in der Ostkurve mit Bannern auch deutlich gegen die Position des Vereins in der 50+1-Debatte und den früheren Twitter-Manager Keuter gewendet. «In der Presse gegen Fans hetzen und sich M. Kind & Co. nicht widersetzen. Ihr repräsentiert uns nicht!», hieß es. Dazu waren auch persönliche Attacken gegen Keuter zu lesen.

Das Mitglied der Geschäftsleitung hatte sich jüngst gegen traditionelles Denken von Fans unter anderem in der Diskussion um die 50+1-Regel ausgesprochen. «Teile der Fans wollen am liebsten Bestandsbewahrung, aber das wird nicht funktionieren», hatte Keuter gesagt.

Er ist bei den Berlinern unter anderem für Kommunikation und digitale Veränderung zuständig. «Wie oft soll man denn noch den Dialog anbieten, um Dinge zu erläutern!?», sagte Keuter der «Bild». «Statt darauf einzugehen, basteln sich Teile der Fans lieber ihre eigene Realität und schotten sich ab.» Bei Hertha gibt es zwischen Teilen kritischer Fans, darunter den Ultras, und der Clubführung Dissens über die Ausrichtung des Vereins.

Zuletzt hatte sich eine Mehrheit der deutschen Profivereine dafür ausgesprochen, dass die Regelung gegen eine Öffnung für Investoren grundsätzlich bestehen bleibt. Martin Kind lässt seinen Antrag auf Übernahme der Mehrheit bei Hannover 96 derzeit ruhen.

Fotocredits: Soeren Stache,Jan Kuppert
(dpa)

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