Prager Lennon-Mauer wird zur Künstler-Galerie
Prag – Die Prager John-Lennon-Mauer zählt zu den Touristenmagneten in der tschechischen Hauptstadt. Doch die Zeiten, an denen dort jeder mit der Spraydose ein Graffiti hinterlassen konnte, sind nun vorbei.
Mehr als 30 Künstler aus dem In- und Ausland haben die rund 150 Quadratmeter große Fläche auf einer Altstadtmauer neu gestaltet. Jetzt wurde die «Outdoor-Galerie» enthüllt.
Zentrales Motiv ist nun eine Weltkarte mit dem Wort «Freiheit» in zahlreichen Sprachen. Selbst sprühen ist verboten. Nur auf ausgewiesenen Flächen darf mit Kreide oder Stift geschrieben werden. Überwacht wird das mit einer Kamera, die an die Polizeizentrale angeschlossen ist. «Die Lennon-Mauer ist ein Symbol der Freiheit», erklärte der Kommunalpolitiker Petr Hejma. Das bedeute indes nicht, dass dort keine Regeln gelten würden.
Besitzer der Mauer ist der Malteserorden, der mit dem neuen Reglement gegen zunehmenden Vandalismus vorgeht. In den 1970er Jahren war die Altstadt-Wand zu einem Ort des Protests gegen das sozialistische Regime geworden. Nach der Ermordung des Beatles-Sängers John Lennon im Dezember 1980 entstand hier ein spontaner Gedenkort für den Friedensaktivisten.
Bei der Renovierung kamen Hunderte Farbschichten zum Vorschein – «wie die Jahresringe eines Baums», sagte der federführende Künstler Pavel Stastny der Agentur CTK.
Fotocredits: Petr David Josek
(dpa)