Poulsen & Werner treffen: Leipzig für Bayern-Spiel gerüstet
Leipzig – RB Leipzig hat sich dank seiner Torgaranten Yussuf Poulsen und Timo Werner für das peinliche Europa-League-Aus ein wenig rehabilitiert und vor dem Spitzenspiel am Mittwoch beim FC Bayern München den vierten Tabellenplatz gefestigt.
Vor nur 30.136 Zuschauern trafen Poulsen und Werner beim 4:1 (2:1) bei anhaltendem Schneefall jeweils doppelt. Damit zeigte RB eine Reaktion, nachdem die Sachsen unter der Woche durch ein 1:1 gegen Trondheim das Weiterkommen auf internationaler Bühne verspielt hatten.
Poulsen legte zunächst mit zwei schnellen Treffern (14. und 19. Minute) vor. Werner sorgte mit seinem fünften Doppelpack in dieser Saison für die Entscheidung (75. und 88.). Karim Onisiwo hatte für Mainz nach 38 Minuten per Kopfball verkürzt.
Rangnick hatte erneut kräftig rotiert und das Team auf acht Positionen im Vergleich zum Europa-League-Spiel gegen Trondheim am vergangenen Donnerstag (1:1) verändert. Und einige Überraschungen waren dabei: In Willi Orban, Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté setzte er drei Innenverteidiger ein, dazu auf den hinteren Außenpositionen Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg. Diese nominell eher defensive Aufstellung war aber gleichzeitig der große taktische Schachzug.
RB stand sehr tief, begann sein gefürchtetes Pressing erst in der eigenen Hälfte. Das ermöglichte den Angreifern Poulsen und Werner im Konterspiel große Räume, wobei sie von Klostermann und Halstenberg Unterstützung bekamen.
Damit hatten die Gäste eine halbe Stunde lang erhebliche Probleme und bekamen dabei nicht zufällig die Gegentore, die nach schönen Hereingaben von Kevin Kampl und Werner folgerichtig fielen. Außerdem hatten Marcel Sabitzer (4.), Halstenberg (5.) und Kampl (22.) weitere hochkarätige Einschussmöglichkeiten.
Die Mainzer aber hattenn eine Antwort parat. Sie verstärkten den Druck und zwangen die diesmal überraschend instabile Leipziger Hintermannschaft zu Fehlern. Besonders Halstenberg wirkte dabei anfällig. Sein Fehler führte schließlich auch zum Anschlusstreffer, den der neu ins Team gekommene Levin Öztunali mustergültig auflegte.
In der Halbzeit musste Rangnick seinen Regisseur auswechseln. Kampl hatte einen Ball ins Gesicht bekommen und war danach leicht benommen. Für ihn kam Konrad Laimer, der wohl auch am Mittwoch in München auflaufen wird, da Marcel Sabitzer die fünfte Gelbe Karte sah.
Trotzdem behielt Leipzig seine defensive Grundordnung und machte es den passsicheren Gästen damit leicht, immer wieder gefährlich in den RB-Strafraum zu kombinieren. Selbst lief man sich, bedingt durch Ungenauigkeiten in den Zuspielen und Missverständnissen bei den Laufwegen, immer wieder fest. Einmal aber kamen sie durch: Der starke Demme passte ins Zentrum auf Werner, der die Partie entschied.
Fotocredits: Jan Woitas
(dpa)