Pleite gegen Bremen: BVB weiter in der Krise
Dortmund – Die Tage von Peter Bosz bei Borussia Dortmund scheinen gezählt. Beim 1:2 (1:1) in der von Medien als Endspiel für Bosz deklarierten Partie gegen Werder Bremen musste das Team des niederländischen Fußball-Lehrers am Samstag einen weiteren empfindlichen Rückschlag hinnehmen.
Damit setzte der BVB seine Negativserie mit nunmehr acht Bundesligaspielen ohne Sieg fort. Vor 81 160 Zuschauern im Signal Iduna Park besiegelten die Bremer Torschützen Maximilian Eggestein (26.) und Theodor Gebre Selassie (65.) die bereits fünfte Saisonniederlage des Revierclubs.
Damit entfernen sich die Dortmunder immer weiter von den avisierten Champions-League-Rängen. Daran konnte auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch Pierre-Emerick Aubameyang (57.) nichts ändern. Für Werder war es der erste Saison-Auswärtssieg und eine weitere Bestätigung für die Ende Oktober getroffene Entscheidung, auf Trainer Florian Kohfeldt als Nachfolger von Alexander Nouri zu setzen.
Die im Vergleich zum Champions-League-Duell mit Real Madrid (2:3) drei Tage zuvor auf nur einer Position geänderte Dortmunder Startelf tat sich trotz aller guten Vorsätze von Beginn an schwer. Auf dem nach starken Schneefällen aufgeweichten Rasen hinterließen die Gäste den stärkeren Eindruck und erspielten sich folgerichtig die ersten Chancen. Zunächst verfehlte Kapitän Zlatko Junuzovic (9.) mit einem Fernschuss knapp das BVB-Tor. Drei Minuten später scheiterte Max Kruse aus aussichtsreicher Position am Dortmunder Torhüter Roman Bürki.
Dieser Trend setzte sich auch im weiteren Spielverlauf fort. Zögerlich und ohne Selbstvertrauen trug der BVB seine Angriffe vor und war dabei harmlos wie selten. Nicht eine einzige Möglichkeit ihrer Mannschaft bekamen die Dortmunder Fans bis zur 45. Minute zu sehen.
Das ermutigte die Gäste zu einer noch forscheren Gangart. Ihr Führungstreffer kam deshalb nicht überraschend. Mit einem platzierten Fernschuss von der äußeren Strafraumgrenze ins lange Ecke nach Zuspiel von Kruse sorgte Eggestein für das verdiente 1:0 seiner Mannschaft.
Dieser Rückstand sorgte bei den Gastgebern für zusätzliche Verunsicherung. Bis zur Pause bemühten sie sich weiterhin vergeblich, sich dem Bremer Tor gefährlich zu nähern. Den blutleeren Auftritt ihres Teams quittierten viele BVB-Fans zur Halbzeit mit Pfiffen.
Mit der Einwechslung von Nuri Sahin und André Schürrle versuchte Bosz, seine Mannschaft zu neuem Leben zu erwecken. Diese Maßnahme machte sich zunächst bezahlt. Zumindest erspielte sich der BVB erstmals Torchancen. So prüften Shinji Kagawa (47.) und Schürrle (52.) den bis dahin nahezu beschäftigungslosen Werder-Keeper Jiri Pavlenka binnen weniger Minuten gleich zweimal.
Wenig später führte der zunehmende Druck der Borussia zum Ausgleich. Ein Zuspiel von Kagawa per Kopf beförderte Aubameyang unter Mithilfe des Bremers Philipp Bargfrede ins Tor. Doch selbst dieser Ausgleich konnte beim BVB die Verkrampfung nicht lösen. Nur acht Minuten später sorgte Gebre Selassie für die erneute Führung der Bremer.
Es passte ins Bild der seit Wochen kriselnden Dortmunder, dass ein markanter Endspurt ausblieb. Sieht man von einer Großchance von Kagawa (72.) ab, waren die Bremer dem 3:1 in der Schlussphase näher als der BVB dem Ausgleich.
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(dpa)