Plea schießt dominante Gladbacher zum Derby-Sieg

Köln – Borussia Mönchengladbach hat seine Derby-Erfolgsgeschichte fortgeschrieben und das 122. rheinische Duell beim 1. FC Köln mit 1:0 (1:0) gewonnen.

Für das Team von Trainer Marco Rose war es dabei der 49. Bundesliga-Sieg gegen den FC. Gegen keinen anderen Club gewann die Elf vom Niederrhein in der ersten Liga häufiger. Allerdings hätte der zweite Saisonsieg der Borussen am 75. Geburtstag von Club-Ikone Günter Netzer höher ausfallen müssen. Nach dem Siegtor von Alassane Plea (14. Minute) vergaben die Gäste eine Vielzahl an Möglichkeiten. Vor allem in der ersten Halbzeit bekamen die 50.000 Zuschauer in der ausverkauften Kölner Arena einen Klassenunterschied zu sehen.

Nach vier Spieltagen haben sich die Gladbacher mit nun sieben Punkten vor dem Start der Englischen Wochen mit den Europapokalspielen erst einmal in der Bundesliga-Spitzengruppe festgesetzt. Aufsteiger Köln muss sich hingegen früh nach unten orientieren. Das Team von Trainer Achim Beierlorzer bleibt bei drei Zählern und muss in der kommenden Woche zum Rekordmeister FC Bayern München.

Wie immer fand das Derby unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Unmittelbar vor dem Spiel war es nach Polizeiangaben zunächst ruhig geblieben. Vor dem Gästebereich hatten Unbekannte indes Buttersäure ausgekippt. «Es stinkt», kommentierte ein Polizeisprecher knapp. In der Schlussphase detonierte vor der FC-Fankurve eine Knallbombe.

Anderthalb Jahre hatten die Fußballfans im Rheinland auf das brisanteste Duell der Region warten müssen. Das 121. Derby hatte der FC im Januar 2018 2:1 gewonnen, war später aber abgestiegen. Für die beiden jeweils neuen Club-Trainer war es das erste rheinische Traditionsduell. «Die Mannschaft freut sich auf das Derby – und ich weiß: Auch die ganze Stadt freut sich auf dieses Derby», hatte FC-Coach Beierlorzer gesagt.

Auch der neue Gladbacher Cheftrainer Rose schickte fünf Tage vor dem Europa-League-Auftakt gegen den Wolfsberger AC und acht Tage vor dem nächsten Derby gegen Fortuna Düsseldorf eine engagierte Elf auf den Platz. «Mir ist übermittelt worden, dass das Derby für die Fans ein sehr wichtiges Spiel ist. Wir wissen, dass wir in der Pflicht stehen», hatte Rose zuvor gesagt. Unter seinem Vorgänger Dieter Hecking war ein 1:3 nach katastrophaler Leistung im Niederrhein-Duell in Düsseldorf der Stimmungskiller der vergangenen Rückrunde gewesen. Ganz anders der Auftritt der Borussen am Samstag.

Erstmals mit Weltmeister Christoph Kramer von Beginn an kam eine weitere kämpferische Note mit ins Spiel. Die Borussen waren stark in den Zweikämpfen und zudem wie zu erwarten spielerisch besser. Die Führung durch Pleas erstes Saisontor fiel nach schönem Solo von Neuzugang Breel Embolo. Den von Kingsley Ehizibue unglücklich abprallenden Ball drückte der Franzose über die Linie und feierte seinen Treffer aufreizend vor der Kölner Fankurve.

Provokativ und aggressiv ging es auch auf dem Spielfeld weiter. Immer wieder rasselten beide Teams in Zweikämpfen intensiv aneinander, es gab viele Grätschen und Fouls. Die Borussen kamen damit lange deutlich besser zurecht. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Überlegenheit der Gladbacher immer deutlicher, spielerisch offenbarte sich zwischenzeitlich ein Klassenunterschied. Dass die Gladbacher nicht weiter nachlegten rächte sich nach der Pause fast.

Nach einer Kölner Doppelchance durch Dominick Drexler (52.) und Birger Verstraete (53.) war die Partie nun offener. Beide Teams vergab einige Großchancen, wobei die Gäste spielerisch weiter klar überlegen waren. Bis zum Ende blieb die Partie spannend.

Fotocredits: Rolf Vennenbernd
(dpa)

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