Pfannenstiel: «Ein «Weiter so» kann und darf es nicht geben»

Düsseldorf – Sportvorstand Lutz Pfannenstiel vom Bundesligisten Fortuna Düsseldorf fordert ein Umdenken in allen Bereichen des Fußballs.

«Das gesamte Geschäft muss sich hinterfragen. Ein «Weiter so» kann und darf es nicht geben», sagte Pfannenstiel im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Wir brauchen mehr Nachhaltigkeit, Bodenständigkeit und vor allem Demut.»

Wichtig sei, dass «diese Mond-Beträge bei den Ablösen und Gehältern auf ein gesundes Normalmaß sinken», sagte der 47-Jährige. «Diese Irrsinnssummen sieht die Gesellschaft zurecht kritisch. Das hat zu einer Entfremdung vom Fußball geführt.» Pfannenstiel glaubt zunächst an eine Normalisierung nach der Corona-Krise. «Und ich hoffe, dass dies eine nachhaltige Entwicklung ist, und die Summen nicht irgendwann wieder durch die Decke schießen.»

Wichtig sei aber auch das Verhalten aller Beteiligten in der Öffentlichkeit, sagte Pfannenstiel, der als Torhüter auf allen Kontinenten gespielt hat. «Nun sind wir alle gefordert, damit der Profi-Fußball nicht wie eine Seifenblase zerplatzt, sondern künftig auf einem gesunden Fundament steht. Und da gehört eine gewisse Außendarstellung dazu», erklärte er.

Er habe nach vielen Gesprächen zuletzt aber das Gefühl, «dass das ein wirkungsvoller Schuss vor den Bug war. Wir alle haben gemerkt, wie schnell auch der große Profi-Fußball, zu dem alle aufschauen, anfangen kann zu bröckeln. Das sollten wir nie vergessen: Es kann immer in die andere Richtung gehen – und es kann schnell gehen.»

Fotocredits: Patrick Seeger
(dpa)

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