Pechstein schließt Frieden mit Innenminister de Maiziére
Pyeongchang – Nach Jahren voller Spannungen mit Bundesinnenminister Thomas de Maiziére hat Claudia Pechstein inzwischen keinerlei Probleme mehr mit ihrem obersten Dienstherren.
«Das ist alles längst geklärt, es gibt jetzt einen sehr respektvollen Umgang mit dem Innenminister», erklärte die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin, die Kandidatin für das Amt der Fahnenträgerin des deutschen Olympia-Teams von Pyeongchang ist, in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Die Probleme mit dem Bundesinnenministerium rührten daher, dass die 45 Jahre Eisschnelllauf-Olympiasiegerin aufgrund ihrer Sperre wegen erhöhter Blutwerte aus der Sportfördergruppe der Bundespolizei ausgeschlossen worden war. «Alles was vorher war, ist dem Fall geschuldet. Ich bin froh über die Unterstützung meines Arbeitgebers. Von den Chefs und den Kollegen der Bundespolizei», sagte Pechstein.
Ihre gewohnte Geste mit dem Zeigerfinger auf den geschlossenen Lippen nach einem erfolgreichen Rennen wolle sie daher keineswegs als Geste in Richtung de Maiziéres verstanden wissen. Sie gelte nur «ihren Feinden» vom Weltverband ISU, die sie ohne positiven Befund gesperrt hätten und nun nicht bereit seien, ihren Fehler einzugestehen. Als Grund für ihrer erhöhten Retikulozyten-Werte hatten Mediziner in der Zeit der Sperre eine vom Vater geerbte Blutanomalie nachgewiesen.
Ihre Gemütslage sei jetzt viel besser als vor vier Jahren, sagte Pechstein. «Aber der Weg nach Sotschi war ein anderer, weil ich acht Jahre nicht bei Olympia war. Dort wurde jeder Schritt beobachtet. Aber meine Aggressionen gegen die ISU sind unvermindert und treiben mich an.»
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(dpa)