Opel Adam schneidet bei Hauptuntersuchung gut ab
Berlin – Englisch «Ädäm» solle man den neuen Kleinstwagen aussprechen, hieß es bei Opel zur Markteinführung des Adam. Dafür wurde die Marketingabteilung des Herstellers damals etwas belächelt.
Nach der ersten Runde beim Tüv aber drängt sich der Konkurrent von Audi A1, Fiat 500 oder Mini mit etwas anderem auf: Seine Bilanz bei der Kfz-Hauptuntersuchung ist nahezu tadellos, was den Adam zu einem echten Gebrauchtwagentipp macht, wenn man einen Stadtfloh sucht.
«Respekt, Adam!», schreibt der «TÜV Report 2017». 94,3 Prozent der beim Tüv geprüften Exemplare fuhren mit der Diagnose «mängelfrei» wieder vom Hof. Eine Traumquote. Radaufhängungen, Lenkung, Antriebswellen, Scheinwerfer, Bremsleitungen und -schläuche waren demnach überhaupt nicht auffällig. Vereinzelte Beanstandungen nur bei der Federung und den Dämpfern sowie Rückleuchten und Blinkern. Größter Kritikpunkt: das nur durchschnittliche Abschneiden von Betriebs- und Handbremse sowie der – auch nur mäßige – Ölverlust.
Noch ist der Adam nicht so häufig auf deutschen Straßen vertreten, dass es für die offizielle Aufnahme in die ADAC-Pannenstatistik reicht, die sich an Stückzahlen orientiert. Aber wie jedes andere Auto beobachtet der Club ihn trotzdem. Aufgefallen sind aber nur hier und da defekte Zündspulen bei Autos von 2013 und 2014.
Allerdings ist der Adam auch Teil des Trends zu immer mehr Rückrufen. Schon sechs Aktionen hat der ADAC seit dem Verkaufsstart von 2013 gezählt, die etwa wegen fehlerhafter Airbags, lockerer Glasdächer oder bruchgefährdeter Lenkgestänge Werkstattbesuche notwendig machten. Zuletzt fielen Adams von 2016 und 2017 mit nicht korrekt zupackenden Feststellbremsen auf.
Der Adam ist ein junges Modell, mit dem Opel 2013 ins Segment der Kleinstwagen eintrat. Mit 3,70 Meter Außenlänge rangiert der Autozwerg im optionalen Zweifarbenlack unterhalb des Corsa. 2014 brachte Opel den aufgebockten und mit Kunststoffplanken, aber auch einem Faltdach versehenen Adam Rocks als eine Art Mini-Lifestyle-SUV auf den Markt. 2015 legte die Marke den sportlicheren Adam S nach, der mit 110 kW/150 PS aus einem 1,4 Liter großen Turbobenziner auch der schnellste Adam ist. Er erreicht bis zu 210 km/h und ist damit mehr als ein Stadtflitzer.
Unter der kurzen Motorhaube kommen ansonsten Benziner zum Einsatz, die je nach Ausführung als Vierzylinder mit 51 kW/70 PS bis 74 kW/100 PS im Datenblatt stehen. Mit dem Rocks eingeführte Turbo-Dreizylindermotoren kommen auf 66 kW/90 PS oder 85 kW/115 PS aus einem Liter Hubraum. Es gibt auch eine LPG-Version des 64 kW/87 PS starken 1,4-Liter-Benziners.
Günstigster Adam auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist der noch Ende 2012 vor dem Marktstart 2013 gebaute 1.2 mit 51 kW/70 PS, der laut Schwacke-Liste mit durchschnittlich unter 6800 Euro gehandelt wird und eine Laufleistung von rund 50 000 Kilometern aufweist. Wer den Mini-Sportler 1.4 Turbo Ecoflex S mit 110 kW/150 PS sucht, muss für ein Auto von 2014 ab gut 11 000 Euro einplanen und über 30 000 Kilometer. Preislich dazwischen liegt mit um die 8800 Euro der Adam 1.4 Jam vom Baujahr 2013 mit 64 kW/87 PS und gut 40 000 Kilometern.
Fotocredits: Axel Wierdemann
(dpa/tmn)