On the Road: Der Stil für Freigeister

On the Road wurde wieder verfilmt, und weil es sich um eine große Hollywood Produktion handelt, setzt der Film einen neuen Trend. Freigeistig wie Jack Kerouac sein, Klamotten, die vor allem ihre Funktion erfüllen und keiner Vorgabe hinterher hecheln. Sich eine Zigarette anzünden, und im Zweifelsfall einfach nackt ins Auto steigen, das ist der Trend von „Unterwegs“. Freiheit fühlt sich gut an!

Sie sind jung und wild und wollen das echte Leben. Keinen Bürojob, keine Belohnung durch Shoppingtouren nach der Arbeit, sondern die harte nackte Realität, natürlich verpanscht mit Alkohol, Drogen und Sex. Der Erzähler Sal will brennen und Schriftsteller werden, Einengung durch klare Arbeitsstrukturen ist ihm fremd. Die Beat Generation wollte sich in den 1950ern von der Spießigkeit der Masse absetzen, viel experimentieren, Materialismus war verpönt und die freie, ungekürzte Expression, ob in Wort oder Tat, das große Ziel.

On the Road sein ist en vogue sein

Wir haben Muster auf Leggings und auf Strickjacken, Frauen in teuren Klamotten, Schuhe ohne Ende, gefärbte Haare in allen Formen, schwere Ohrringe, Lederarmbänder und manikürte Fingernägel. Die Zeit, die für das Aussuchen und kaufen und auch für das Erarbeiten des Geldes dafür draufgeht, die würde sich die Beat Generation sparen und gleich zu wilderen Mitteln greifen. Was nützen die besten Klamotten, wenn man selbst langweilig ist? Warum sollte man perfekt aussehen, wenn man sich ganz anders darstellen kann? Sal trägt ein einfaches Hemd und eine Jeans, manchmal noch ein Karohemd drüber, das ist das höchste der Gefühle. Denn mehr braucht er nicht, um seinen Weg zu gehen. Und eigentlich braucht er nicht mal dieses Hemd und diese Hose, denn man hat ja alles, was man braucht, dabei. Sich selbst und seine Freunde.

Nackt im Auto

Im Film spielen Sam Riley, der auch schon bei ‚Control‘ die Hauptrolle hatte und mit Alexandra Maria Lara liiert ist, Kristen Stewart (Ja, die Vampirtante) und Garrett Hedlung (Tron: Legacy). In einer Szene sitzen alle drei nackt im Auto und man weiß sofort: Das ist die Essenz des Lebens, ganz ohne Schnörkel. Es ist nichts gegen Komfort einzuwenden, aber das Wesentliche sind die Menschen und die Gedanken, die wir austauschen. Deshalb: Keine Angst, wenn das Portemonnaie nichts hergibt, mit einem Hemd und einer Hose und den zwei besten Freunden im Arm kann alles passieren, für das volle Paket braucht man keine schicken Klamotten sondern nur sich selbst und den Willen, unterwegs zu sein. Wer bei der ganzen Sex, Drugs und FKK Sache lieber erstmal von Weitem zusehen möchte, der kann natürlich auch einfach ins Kino gehen.

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