Olympiasiegerin Vogel: Angst, den Anschluss zu verlieren
Rio de Janeiro – Olympiasiegerin Kristina Vogel bereitet die Zukunft der Bahnradsportler erhebliche Sorgen: «Für uns ist es erschreckend, wie sich die Materialsache entwickelt. Da habe ich Angst, dass wir den Anschluss verlieren.»
«Da müsste man über den Tellerrand hinausgucken», sagte die 25-Jährige in Rio de Janeiro. Auch mit dem Nachwuchs ging Vogel hart ins Gericht und hält ihn für zu bequem. «Das mit dem Nachwuchs geht durch alle Sportarten hindurch. Ich habe das Gefühl, dass sich die Jugend nicht mehr so quälen musste», sagte die Erfurterin. «Du merkst, wie wir damals beißen mussten und wie die heute beißen. Das ist einfach nicht das Gleiche.»
Ihre Teamkollegin Miriam Welte forderte, mit der Förderung schon im frühen Kindesalter anzusetzen. «Es gibt Kinder, die mit sechs Jahren noch keine Rolle vorwärts können», sagte Welte, die im Teamsprint gemeinsam mit Vogel Bronze gewonnen hatte. «Wir haben in Deutschlands kein Sichtungssystem mehr. Du musst viel früher die Kinder motivieren, sich zu bewegen und richtig fördern.»
Fotocredits: Dean Lewins
(dpa)