Obergföll, Stahl und Hussong im Speerwurf-Finale
Rio de Janeiro – Die frühere Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll hat sich bei den Olympischen Spielen noch einmal ins Finale gezittert. Die 34-jährige Offenburgerin qualifizierte sich in Rio de Janeiro mit 62,18 Metern.
Im Medaillenkampf am Donnerstag (02.10 Uhr MESZ) dabei sind auch Vize-Europameisterin Linda Stahl aus Leverkusen und die deutsche Meisterin Christin Hussong aus Zweibrücken. Für Obergföll und Stahl ist es der letzte internationale Wettkampf. Beide beenden ihre Karriere nach dieser Saison.
Alle drei Deutschen zählen zum Favoritenkreis. Als Sechste der ersten Gruppe kam Obergföll nur über die Platzierung weiter. Ebenso erging es Hussong, die einen Zentimeter weiter warf. Stahl übertraf in der zweiten Gruppe gleich zum Auftakt mit 63,95 Metern die geforderten 63,00.
Obergföll hatte 2008 in Peking Bronze und 2012 in London Silber gewonnen. Topfavoritin Barbora Spotakova aus Tschechien, die Olympiasiegerin von 2008 und 2012, kam auf 64,65 Meter. Die Bestweite in der Ausscheidung gelang Maria Andrejczyk mit dem polnischen Rekord von 67,11 Metern.
Gregor Traber verpasste das Finale über 110 Meter Hürden. Der 23-jährige Stuttgarter belegte im zweiten Lauf in 13,43 Sekunden den sechsten Platz. Damit blieb der deutsche Vizemeister über seiner persönlichen Bestzeit von 13,21. Matthias Bühler (Weinheim) und Alexander John (Leipzig) waren im Vorlauf ausgeschieden.
Sonderapplaus erhielt Jeffrey Julmis aus Haiti: Der in den USA lebende 28-Jährige rannte im ersten Durchgang gleich voll in die erste Hürde, rappelte sich wieder auf und lief unter den Anfeuerungen der Zuschauer als Solist weiter. Nach 25,56 Sekunden war er dann doch noch im Ziel.
Sprinttalent Gina Lückenkemper ist im Halbfinale über 200 Meter ausgeschieden. Die 19 Jahre alte EM-Dritte aus Dortmund kam in ihrem Lauf nach 22,73 Sekunden als Fünfte ins Ziel. Als Siebte des ersten Rennens schied die 20 Jahre alte Lisa Mayer (Langgöns) in 22,90 Sekunden aus.
«Es war heute deutlich besser hintenraus als gestern, leider hat ein bisschen was gefehlt», sagte Lückenkemper. «Es ist ein bisschen schade, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.» Auch Mayer lief im Bereich ihrer persönlichen Bestleistungen und konnte mit ihrer Olympia-Premiere zufrieden sein.
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(dpa)