Neugründungen in Deutschland: Es gibt mehr als man denkt
Ihren Höhepunkt erreichten Firmenneugründungen zu Beginn der 2000er-Jahre.
Damals war der Saat noch freigiebig mit Fördergeldern und auch die Banken vergaben für vernünftige Geschäftskonzepte ohne größere Probleme Kredite in fast beliebiger Höhe. Die Folge war, dass neue Unternehmen nahezu wie Pilze aus dem Boden schossen. Manchen von diesen lagen jedoch Geschäftskonzepte zugrunde, die nicht sehr tragfähig waren. Aus diesem Grund gab es fast genauso viele Schließungen von Firmen wie Neugründungen. Somit konnte man in den folgenden Jahren ein permanentes Nachlassen der Firmenneugründungen feststellen.
Veränderungen durch die Finanzkrise
Dies änderte sich zu Beginn der sich gegenseitig jagenden Krisen ab dem Jahr 2008. In dieser Zeit verloren viele Leute ihre Festanstellung. Die veränderte Sozialgesetzgebung, die unter dem Namen Hartz4 bekannt ist, veranlasste viele dazu, sich nach dem ersten Jahr der Arbeitslosigkeit in die Selbstständigkeit zu stürzen. Allerdings waren dies meist Gründungen, die man in der Masse nur als halbherzig bezeichnen konnte. Nur selten steckten Überzeugung und überlegte Konzepte dahinter. Das Vorgehen lässt sich am besten mit dem Ausdruck „Try and Error“ beschreiben. Aus diesem Grund hielten sich Firmenneugründungen und Firmenschließungen in etwa die Waage. So lag die Anzahl der neu gegründeten Firmen im Jahr 2012 auf dem absoluten Tiefstand seit dem Bestehen der Bundesrepublik. Nur 134.000 Menschen wagten den Schritt in die Selbstständigkeit. Die Zahl der Firmenschließungen lag fast gleichauf. Etwa 122.000 mittelgroße Betriebe gaben ihre Geschäftstätigkeit auf. Es wurden 283.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Davon 171.000 für fest angestellte Vollzeitmitarbeiter.
Aufschwung nach dem Ende der Finanzkrise
Seit dem Jahr 2013 scheint sich die Gesamtlage wieder zu bessern. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 100.000 (234.000) Firmen mehr gegründet. Allerdings schlossen 292.000 Firmen ihre Pforten für immer. Die hohe Zahl der Firmenschließungen kann jedoch zum Teil auf den Gründungsboom der Jahre zuvor zurückzuführen sein, da Firmen sich meist eine gewisse Zeit am Markt halten, ehe sie schließen. Man kann die eben genannten Zahlen also nur bedingt miteinander vergleichen. Für 2014 wird ein weiterer Anstieg der Firmenneugründungen erwartet.
Regeln für die Selbstständigkeit
Wer sich auf das Abenteuer Selbstständigkeit einlässt ist gut beraten, wenn er sich an einige, wenige grundlegende Regeln hält. Wichtig ist ein ausgefeiltes und durchdachtes Konzept. Die persönliche Überzeugung, dass es schon funktionieren wird, reicht in den meisten Fällen nicht aus. Wenn man ein Unternehmen gründen möchte, sollte jede Entscheidung auf vorliegenden Fakten beruhen und dies sind in diesem Fall die nackten Zahlen. Ebenso sollte schon vor Beginn einer Unternehmertätigkeit in weiten Teilen feststehen, wie man seine Kunden/Aufträge akquiriert. Mehr dazu findet man hier
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