Neuer Quallenalarm auf Mallorca

Palma – Vor der Küste von Mallorca sind nach mehreren Wochen Ruhepause wieder Portugiesische Galeeren gesichtet worden. Die hochgiftigen Quallen hatten bereits Ende Mai auf der Urlaubsinsel für Wirbel gesorgt. Zeitweise war in der Bucht von Palma und an anderen Stränden ein Badeverbot verhängt worden.

Am Sonntag (1. Juli) sei nun ein Exemplar in der Nähe von Calvia im Südwesten Mallorcas entdeckt worden, berichteten mallorquinische Medien. Laut
«Mallorca Magazin» mussten Rettungskräfte bereits am Samstag in Portals Vells am Südzipfel der Baleareninsel mehrere Badegäste aus dem Meer zurück an den Strand holen, nachdem dort mutmaßlich eine Portugiesische Galeere im Wasser schwamm. Kurzzeitig sei an dem Strand auch die rote Flagge gehisst worden, hieß es.

Die Portugiesische Galeere (Physalia physalis) ist eigentlich gar keine Qualle, sondern eine riesige Polypenkolonie, in der jedes Individuum eine bestimmte Aufgabe übernimmt. Mit blau-schimmerndem Körper und bis zu 50 Meter langen Tentakeln ist sie in den Weltmeeren unterwegs – und wer mit ihr in Berührung kommt, erleidet starke Schmerzen. Für den Menschen verläuft eine Begegnung mit dem Nesseltier aber nur selten tödlich.

Doch nicht nur giftige Quallen verschrecken die Badegäste. Auch ein Hai gibt derzeit Grund zur Aufregung. Nach der Sichtung eines großen Haifischs in der Nähe von Mallorca streiten sich Experten, ob das Tier wirklich ein Weißer Hai ist. Neben dem Institut für Meereswissenschaften in Barcelona hätten auch eine Expertin von der Balearen-Universität UIB und der Meeresbiologe Gabriel Morey Zweifel angemeldet, berichteten mallorquinische Medien.

Morey, der vor 15 Jahren gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern eine Studie über die Präsenz des Weißen Hais (Carcharodon carcharias) im Mittelmeer vor den Balearen veröffentlicht hat, glaubt nach Sichtung des Foto- und Videomaterials, dass es sich um einen Heringshai handeln könnte, wie das «Mallorca Magazin» berichtete. Das sagen auch andere Biologen.

Weiße Haie und Heringshaie sehen sich sehr ähnlich. Allerdings ist der Heringshai normalerweise nur drei bis vier Meter lang. Der am Donnerstag (vom spanischen Meeresforschungszentrum Alnitak vor der Insel Cabrera südlich von Mallorca gesichtete Raubfisch soll aber größer gewesen sein. 

«Bei dem von uns veröffentlichten Bild kann man die Größe nicht erkennen, das Tier ist aber rund fünf Meter lang. Wir haben es 70 Minuten lang verfolgt und auch gefilmt», bestätigte  Expeditionsmitglied Fernando López-Mirones der Deutschen Presse-Agentur.

Auf Twitter schrieb er: «Wir sind keine Touristen, die «irgendwas» gesehen haben und Fotos mitbringen, damit andere uns sagen, um was es sich handelt. Wir sind Teil einer wissenschaftlichen Expedition.» Laut «Mallorca Zeitung» sind sich die Alnitak-Experten «zu 90 Prozent sicher».

Fotocredits: Sabrina Hentschel
(dpa)

(dpa)
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