Neuer Look und neuer Name für «Ballermann 6»
Palma – Die berühmt-berüchtigte Strandbude «Ballermann 6» an der Playa de Palma auf Mallorca hat einen neuen Look verpasst bekommen – und einen neuen Namen: Ab sofort prangt an der Front der weiß-gelbe Schriftzug «Beach Club Six». Mit mehreren Jahren Verspätung ist die gesamte Optik des Party-Kiosks verändert worden, der vor allem bei Deutschen Kultstatus genießt.
So sei die Fassade des Balneario 6, der seit Jahrzehnten eingedeutscht Ballermann 6 genannt wird, in Olivgrün gestrichen worden, berichtete die «Mallorca Zeitung» am Wochenende. Ein Kulturschock für die Fans des legendären Lokals, das bisher farblich in glänzendem Alu mit rotem Dach gehalten war.
Vor Beginn der neuen Saison wollen die Behörden der berühmten Playa ein neues, qualitativ hochwertigeres Antlitz geben, um so den bei den Bewohnern verpönten Saufgelagen entgegenzuwirken. Bereits seit Jahren werde an dem Strand verstärkt in Qualität investiert, hieß es. Im Rahmen der Pläne waren zuvor bereits andere der insgesamt 15 Strandkioske umgestaltet worden.
Zuletzt bekam der Balneario 8 einen neuen Look. Der Strandkiosk heißt seit 2015 «The Eight» und lockt die Gäste mit schicken Sitzmöbeln und eleganten Blau-Weiß-Tönen. Bereits 2014 war der Balneario 4 an die Reihe gekommen. Dort dreht sich heute alles ums Thema Wassersport.
Die Geschichte des Balneario 6 reicht bis in die 1960er Jahre zurück. Damals erlebte Mallorca gerade einen Aufschwung im Tourismussektor, und die kilometerlange Playa de Palma nahe der Hauptstadt und des Flughafens wurde schnell zu einem beliebten Urlaubsziel vor allem für deutsche Urlauber.
Die wollten vor allem drei Dinge: Deutsches Bier, deutsches Essen und deutsche Schlager. So breiteten sich am Strand, der im Volksmund in «Ballermann» umgetauft wurde, immer mehr deutsche Bars, Discos und Kneipen aus. Die Playa wurde zur Partymeile. Der Balneario 6 hieß fortan nur noch Ballermann 6 – und ist unter diesem Namen sogar so berühmt, dass Tom Gerhardt 1997 eine gleichnamige Filmkomödie drehte.
Bereits damals sorgte der Ulk-Streifen um Alkoholtourismus und «Eimersaufen» bei den Behörden auf Mallorca für Ärger. Das Tourismusministerium monierte, der Film laufe den Bemühungen der Regierung zuwider, das Image der Balearen als «Billig-Reiseziel» zu überwinden. Diese Bemühungen dauern bis heute an.
Fotocredits: Oliver Lipp
(dpa)