Neue Nervenprobe zwischen 1860 und Regensburg
München – Die Münchner Löwen sind auf gutem Weg, als Überlebenskünstler der Relegation wieder den Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga zu verhindern.
Nach dem 1:1 im Hinspiel bei Drittligist Jahn Regensburg soll wie vor zwei Jahren vor einer imposanten Kulisse in der 75 000 Zuschauer fassenden Münchner Arena die verkorkste Saison so gerade noch gerettet werden. «Wir müssen an unsere Topleistung kommen, um die Prüfung zu bestehen», sagte 1860-Coach Vitor Pereira nach dem packenden Remis bei Jahn Regensburg.
Nach der ernüchternden ersten Spielhälfte am Freitag in Regensburg hatten nur wenige der 15 224 Zuschauer mit so einem 1860-Comeback gerechnet. Beim Rückspiel am Dienstag (18.00 Uhr) werden es wohl viermal so viele Zuschauer sein, ungewohnt für den Drittligisten. «In der Saison waren auswärts Hihglights dabei wie in Osnabrück, Chemnitz oder Magdeburg. Jetzt sind es ein paar Zuschauer mehr, aber man wächst an seine Aufgaben», erinnerte Regensburgs Coach, der frühere Nationalspieler Heiko Herrlich, an die guten Auftritte der zweitbesten Auswärtsmannschaft in der dritten Liga.
Ein 20 Jahre junger Tordebütant und der zuletzt kritisierte Keeper wurden am Freitagabend im Hinspiel zu den Löwen-Rettern. Erst traf Florian Neuhaus (78. Minute) mit seinem ersten Profitor zum Ausgleich für den Zweitligisten. Dann rettete Stefan Ortega in Unterzahl Gelb-Rot für Marin Pongracic (80.) mit einem gehaltenen Elfmeter gegen den früheren 1860-Spieler Andreas Geipl das Remis (84.). Nach dem Bilderbuchstart für Drittligist Regensburg durch Marc Lais nach 107 Sekunden verpassten es die Gastgeber, auf 2:0 zu erhöhen.
«Das war eine sehr schwache erste Halbzeit, eine Katastrophe für uns», monierte Pereira. Doch die Leistungssteigerung nach der Pause und die fehlende Effizienz der Regensburger brachten die Münchner ins Spiel zurück. «Wir müssen das Positive rausnehmen und am Dienstag den Sack zu machen», sagte Mittelfeldakteur Michael Liendl.
Der Sieger der Partie am Dienstag spielt nächste Saison in der 2. Liga. Bei einem torlosen Remis bleibt 1860 drin, bei einem 2:2 oder einem höheren Unentschieden feiert der Jahn. Ein 1:1 bringt die Verlängerung. Beide Teams machten schon gute Erfahrungen: Am 14. Mai 2012 stieg Regensburg nach einem 1:1 im Hinspiel durch das 2:2 beim Karlsruher SC auf. Die «Löwen» retteten sich nach einem 0:0 bei Holstein Kiel vor zwei Jahren durch einen Last-Minute-Treffer beim 2:1 im Rückspiel zu Hause.
«Es ist noch alles möglich», sagte Herrlich. Und nach dem packenden Schluss am Freitag in Regensburg mit Ausgleich, Platzverweis und verschossenem Elfmeter ist Nervenkitzel auch im Rückspiel fast garantiert. «Das wird ein hoffentlich geiler Krimi für uns», sagte Jahn-Abwehrspieler Marvin Knoll.
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(dpa)