Neidvoller Schalke-Blick auf Köln? – Offerte für Modeste

Köln – Peter Stöger hat beim 1. FC Köln alle Zeit der Welt. Behutsam konnte der Fußball-Lehrer aus Österreich zusammen mit Manager Jörg Schmadtke seit 2013 Strukturen entwickeln, die den Bundesligisten mittlerweile zu einem Europacupanwärter machen.

Zeit, die einem Stöger-Kollegen nicht unbedingt gegönnt wird. Von Markus Weinzierls Schalkern war nicht nur in Gelsenkirchen deutlich mehr erwartet worden als Tabellenrang zehn nach 21 Spieltagen.

Die Schalker wollen jetzt die nahe Zukunft positiv gestalten. Unmittelbar nach dem 1:1 (1:1) in Köln kündigte Sportvorstand Christian Heidel Maßnahmen an. Der Algerier Nabil Bentaleb und der Ukrainer Jewgen Konopljanka, bislang Leihgaben von Tottenham Hotspur und des FC Sevilla, sollen auch über die Spielzeit 2016/17 hinaus auf Schalke bleiben. Heidel muss dafür insgesamt rund 31 Millionen Euro in die Hand nehmen. Der Vollzug wird in Kürze stattfinden, kündigte Heidel an.

Um eine noch höhere Summe geht es bei dem Kölner Anthony Modeste. Für den Top-Torjäger des FC soll ein Verein aus China 40 Millionen Euro bieten – bei einem sofortigen Wechsel. Im Reich der Mitte ist das Transferfenster noch bis zum 28. Februar geöffnet. «Unsere Haltung ist klar: Wir werden unsere sportliche Zielsetzung nicht aufgrund eines Transfers gefährden – auch wenn es um viel Geld geht», sagte Schmadtke dem «kicker». Und es gebe keine Schmerzgrenze.

Modeste soll auf jeden Fall Kölner bleiben – und für das Warum lieferte der Franzose auch gegen Schalke die Erklärung selbst. Sein Ausgleich zum 1:1 (43. Minute) nach Alessandro Schöpfs frühem 0:1 (2.) war der 17. Saisontreffer des 28-Jährigen. Modeste hat damit deutlich mehr als die Hälfte der bislang 30 Tore der Stöger-Auswahl erzielt. Im Spiel gegen Schalke ließ sich der Stürmer auch von einer schmerzhaften Schulterverletzung nicht stoppen.

Modeste war das FC-Musterbeispiel für Aufopferung. Er warf sich nicht nur vorn rein, sondern rannte auch bei jedem Standard der Gäste in die Defensive und half erfolgreich seinen Abwehr-Kollegen. «Bei uns ist es mit viel Arbeit verbunden. Und das lebt jeder», kommentierte Stöger die Leidenschaft, mit der Modeste und seine Mitstreiter zu Werke gehen. Mit seinem Ausgleichstor verhinderte Modeste zudem die erste FC-Heimniederlage seit dem 10. April 2016 beim 0:2 gegen Leverkusen.

Allerdings sah Weinzierl den Kölner beim 1:1 «leicht im Abseits». Den Unparteiischen machte er keinen Vorwurf. Insgesamt war der Schalke-Trainer mit dem Remis zufrieden: «Ich habe eine gute Leistung meiner Mannschaft gesehen.» Einzig mit den vergebenen «drei oder vier hundertprozentigen Chancen» haderte der Coach. «Wenn wir Modeste auf unserer Seite hätten, wären wir weiter vorn», sagte der ehemalige Augsburger. «Das ist der Unterschied.»

Fotocredits: Marius Becker
(dpa)

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