Nächste Torgala: BVB beim 5:1 in Wolfsburg eiskalt
Wolfsburg (dpa) – Borussia Dortmund kennt weiter keine Gnade und hat die dritte Torgala in sechs Tagen gefeiert. Nach den 6:0-Siegen bei Legia Warschau und gegen Darmstadt 98 zeigte sich der BVB auch beim 5:1 (2:0) im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga beim VfL Wolfsburg eiskalt.
Der Vizemeister demonstrierte dem selbst ernannten Champions-League-Anwärter deutlich, was ein Spitzenteam ausmacht. Während Wolfsburg vor allem in Person von Nationalstürmer Mario Gomez reihenweise beste Möglichkeiten ungenutzt ließ, präsentierte sich Dortmund erneut beeindruckend effizient.
Raphael Guerreiro (4.), Pierre-Emerick Aubameyang (17./61.), Ousmane Dembelé (58.) und Lukasz Piszczek (73.) erzielten am Dienstagabend die Treffer für den BVB und verdarben den Niedersachsen gründlich ihr 650. Bundesliga-Spiel. «Das sind immer noch viele Tore. Es war ein gutes Spiel, wir sind zufrieden. Am Anfang der zweiten Hälfte war es nicht einfach. Wenn wir so weiter machen, kann uns niemand aufhalten», sagte Aubameyang bei Sky.
Wolfsburg konnte nach dem zwischenzeitlichen 1:2 durch Daniel Didavi (53.) kurz auf eine Wende hoffen, wurde dann aber von den Gästen schnurstracks und erbarmungslos ausgekontert. Eine nahezu 100-prozentige Chancenverwertung sorgte für einen letztlich zu hohen Gäste-Sieg und die Dortmunder Tabellenführung für eine Nacht.
BVB-Coach Thomas Tuchel gab sich erstmal vorsichtig. «Das ist ein Spiel auf einem neuen Level. Wolfsburg hat mehr Qualität als die anderen Gegner», sagte er vor dem Anpfiff bei Sky. Die vierte Minute war gerade angebrochen, da zeigte Dortmund aber gleich die ausgeprägten Offensivfähigkeiten. Nach tollem Pass von Marc Bartra zog Guerreiro Richtung Tor und vollendete zur frühen Führung.
Wolfsburgs Abwehr war nach drei Zu-Null-Spielen erstmals bezwungen. Und der BVB-Druck ging weiter. Die Konsequenz: Nach Vorarbeit von Guerreiro überlief Aubameyang den überforderten VfL-Verteidiger Philipp Wollscheid und schoss zum 2:0 ein. Für den Gabuner, wie Mario Götze nach der Darmstadt-Schonung wieder in der Startelf, war es der dritte Saisontreffer.
Zuvor hatte Bruno Henrique (8.), der überraschend in der Offensive von Beginn an ran durfte, eine gute Chancen zum Ausgleich vertan. Das war das generelle Wolfsburger Manko in der ersten Halbzeit. Besonders Mario Gomez agierte zu umständlich und vergab schon vor der Pause gleich zwei gute Chancen (34./36.). Bei einem Freistoß von Ricardo Rodriguez (37.) war BVB-Torwart Roman Bürki wachsam.
Wolfsburg konnte sich zwar vom anfänglichen Dortmunder Druck befreien, doch die eigenen Angriffsbemühungen basierten auf individuellen Aktionen, wie von Julian Draxler, an dessem 23. Geburtstag. Dortmund agierte viel mehr als Einheit.
VfL-Coach Dieter Hecking reagierte zur Halbzeit und brachte Didavi und Paul Seguin für Henrique und Maximilian Arnold. Der BVB ließ es mit Gonzalo Castro für Christian Pulisic etwas defensiver angehen. Schon früh hatte Tuchel für den an der Leiste angeschlagenen Bartra (12.) Matthias Ginter bringen müssen.
Und die Borussia-Abwehr wurde nun gefordert. Draxler scheiterte aus kurzer Distanz an Bürki, den Abpraller brachte der anschließend hadernde Gomez in einer Mischung aus Pech und Slapstick nicht über die Linie. Besser machte es Didavi, der wenige Minuten nach seiner Einwechslung verkürzte.
Wolfsburg war jetzt wach. Wolfsburg war jetzt auf Augenhöhe – und wurde von Dortmund eiskalt ausgekontert. Démbéle hatte keine Mühe zu seinem ersten Bundesliga-Tor einzuschieben. Noch einmal Aubameyang und Piszczek erhöhten noch und schossen den BVB zumindest für eine Nacht am FC Bayern München vorbei.
Fotocredits: Peter Steffen
(dpa)