München bis Paderborn: So läuft die Ticket-Rückerstattung
Frankfurt/Main – Die Fußball-Bundesliga wird wegen der Coronavirus-Pandemie – wenn überhaupt – nur mit Partien ohne Stadionzuschauer zu Ende gespielt werden können.
Welche Möglichkeiten bieten die Vereine ihren Fans, die bereits Eintrittskarten für die Spiele haben? Die Deutsche Presse-Agentur gibt einen Überblick über die 18 Erstligisten.
FC Bayern München: Die Bayern zahlen die Preise für Einzeltickets zurück, die Dauerkarten werden je nach Anteil der Geisterspiele ebenfalls erstattet. Der Verein will aktiv per E-Mail auf die Käufer zugehen.
Borussia Dortmund: Allen Fans wurde eine unkomplizierte Rückerstattung sowohl für Tagestickets als auch für Dauerkarten zugesichert. Gleichwohl dankte der BVB den Fans, die auf ihren Rückerstattungsanspruch verzichteten. Zudem ist es möglich, bei einem Verzicht 19,09 Prozent des Betrages der Stiftung «Leuchte auf» zur Verfügung zu stellen.
RB Leipzig: Der Club erstattet bei Einzel- und Dauerkarten das Geld zurück. Wer sein Geld nicht möchte und lieber spendet, bekommt es trotzdem zurück – verbunden mit Tipps, an welche Organisation eine Spende fließen könnte. Rund 120.000 von 160.000 Tickets für die fünf verbleibenden Spiele sind erstattet worden. Bis zum 30. Mai kann man die Tickets online in der Ticketbörse zurückgeben. RB sollen durch die Rückerstattung 2,5 Millionen Euro verloren gehen.
Borussia Mönchengladbach: Der Ticketverkauf wurde vorerst ausgesetzt. Das Heimspiel am 11. März gegen den 1. FC Köln musste bereits unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Inhaber einer Tageskarte für diese Partie bekommen den Wert des Kartenpreises erstattet – wenn sie das wollen. Es gab einen dezenten Hinweis von Finanzchef Stephan Schippers, dass der Verzicht darauf sehr helfen würde. In der Tat wollten nur einige ihr Geld auch wieder haben, die Borussia erstattete rund 500.000 Euro. Für die Dauerkarten soll erst nach Saisonende eine Regelung festgelegt werden.
Bayer Leverkusen: Alle Käufer von Einzeltickets oder Dauerkarten erhalten ihr Geld zurück. Als Alternative bietet der Club eine Spende an zwei gemeinnützige Organisationen im Gegenwert der Eintrittskarten an.
FC Schalke 04: Der Club hat alle Käufer von Dauerkarten angeschrieben. Sie sollen ein Formular ausfüllen und eine von vier Optionen wählen: Verzicht und als Dankeschön ein Trikot mit #NurImWir-Ärmelflock; Gutschein zur Anrechnung auf den Dauerkartenpreis für die Saison 2020/2021; Gutschein für store.schalke04.de; Verzicht ohne Trikot. Bei Tagestickets können die Fans aus drei Optionen wählen: Verzicht und Schal im #NurImWir-Design; Gutschein für store.schalke04.de; Verzicht ohne Schal. Eine Extra-Regelung gibt es für Derby-Karten gegen den BVB: Die Käufer wurden vom Club ebenfalls mit einem angefügten Formular angeschrieben. Dort gibt es drei Optionen: Verzicht zu Gunsten von Schalke 04, Einlösen der Karte für das Auswärtsderby in der kommenden Spielzeit 2020/2021, Gutschein für den S04-Store.
VfL Wolfsburg: Tageskartenpreise werden erstattet. Seine Dauerkarteninhaber will der VfL in Kürze anschreiben und ihnen verschiedene Erstattungsmöglichkeiten anbieten. In welcher Form der Ticketpreis erstattet wird, können die Fans entscheiden. Sie können unter anderem ihr Geld zurückerhalten, einen Gutschein für Tickets oder Merchandising-Artikel bekommen oder zugunsten eines guten Zwecks verzichten.
SC Freiburg: Der Sport-Club bietet den Inhabern von Einzelspieltickets drei Optionen: Rückerstattung des Ticketbetrages, Umwandlung in einen Fanartikel-Gutschein – oder ein Verzicht auf die Rückzahlung des Geldes.
1899 Hoffenheim: Die Kraichgauer ersetzen die Ausgaben für die Partien gegen Hertha BSC und beim SC Paderborn. Zu allen weiteren Spielen und für Dauerkarteninhaber soll es Informationen geben, wenn über die Situation entschieden ist.
1. FC Köln: Die Kölner erstatten das Geld zurück. Gleichzeitig bat der FC aber nach Vorbild einiger Bundesliga-Rivalen die Fans, auf die Rückerstattung des Geldes für erworbene Tickets oder Anteile des Dauerkartenwerts zu verzichten. «Wir würden uns natürlich freuen, wenn die, die es sich leisten können, auf eine Erstattung verzichten würden», sagte Vizepräsident Carsten Wettich.
1. FC Union Berlin: Der Verein hat bereits angekündigt, Fans entschädigen zu wollen. Unklar ist aber bislang noch, in welcher Form.
Eintracht Frankfurt: Die Hessen bieten den Fans zur Rückabwicklung von Dauer- und Tageskarten für die ausstehenden fünf Saison-Heimspiele in der Liga mehrere Optionen an: Karteninhaber können statt einer Rückerstattung von Geld mit einer Spende die Eintracht-Kampagne «Auf jetzt!» zugunsten von fünf Institutionen unterstützen. Darüber hinaus sind entweder die Ausstellung eines Gutscheins in Höhe des zustehenden Wertes oder der Verzicht auf eine Rückzahlung möglich.
Hertha BSC: Bei einem Zuschauerausschluss oder einer Spielabsage soll gegen Vorlage der Tickets das Geld erstattet werden. Auch ein Gutschein für den Fanshop soll möglich sein.
FC Augsburg: Der Verein zahlt den Preis für bereits gekaufte Einzeltickets zurück. Die Dauerkarten werden nach dem Saisonende anteilig kompensiert, je nachdem wie viele Spiele ohne Fans stattfanden. Etliche Anhänger haben bereits signalisiert, das Geld nicht zurückzufordern. Der FCA lotet aus, was er dabei anbieten kann.
1. FSV Mainz 05: Die Rheinhessen haben bislang nur die Eintrittskarten zum Spiel beim 1. FC Köln, dem ersten seit dem Liga-Stopp, geregelt. Für diese wird das Geld erstattet. Zu allen weiteren Partien und für Dauerkarteninhaber gibt es nach Club-Anlagen Infos, wenn es klar ist, wie es in der Bundesliga weitergeht.
Fortuna Düsseldorf: Am 29. April will die Fortuna über verschiedene Optionen informieren, die Dauerkarteninhaber und Käufer von Tagestickets für noch ausstehende Heim- und Auswärtsspiele wählen können.
Werder Bremen: Werder bietet verschiedene Optionen an. «Wir werden die gesetzlich vorgegebene Rückerstattung ermöglichen», sagte Geschäftsführer Klaus Filbry jüngst in einer Medienrunde. «Aber wir werden auch die Möglichkeit zum Verzicht anbieten. Damit verbunden wird eine Spendenmöglichkeit sein.»
SC Paderborn: Der Tabellenletzte erstattet den Preis von Tageskarten nach Wunsch zurück – bietet aber auch einen Verzicht an. Dabei gibt es verschiedene Optionen und Staffelungen. «Die Staffelung reicht vom kompletten Verzicht über 75, 50 oder 25 Prozent des Tagespreises bis hin zu einer vollständigen Erstattung, so dass jeder eine individuell Unterstützung vornehmen kann», heißt es auf der Vereinswebsite. Dauerkarteninhaber will der SCP gesondert anschreiben.
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(dpa)