Müller: Tönnies-Rücktritt wäre «sinnvoll gewesen»

Berlin – Der frühere Schalke-Manager Andreas Müller hätte sich nach den heftig kritisierten Aussagen von Clemens Tönnies einen Rücktritt des Aufsichtsratschefs gewünscht.

«Ich glaube, dass es sinnvoll gewesen wäre, wenn Clemens von sich aus gesagt hätte: „Ich trete von meinem Posten als Aufsichtsratsvorsitzender zurück“», sagte der ehemalige Kapitän des Profiteams dem TV-Sender Sky Sport News HD. «Das bedeutet für mich nicht, dass er dann komplett aus dem Aufsichtsrat ausscheidet», meinte Müller. «Aber ich glaube, das wäre ein positives Signal gewesen, um Reue zu zeigen.»

Tönnies könne künftig «sicherlich für den Verein und für die Mannschaft eine Belastung werden», betonte Müller. «Ein deutliches Signal wurde von den Fans beim Pokalspiel mit der Roten Karte gesetzt. In erster Linie sollte man zuerst an den Verein denken – und dann muss ich persönliche Konsequenzen ziehen.»

Tönnies hatte sich bei einem öffentlichen Auftritt gegen Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel gewandt. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. «Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.»

Die dreiköpfige DFB-Ethikkommission beschäftigt sich am Donnerstag mit den als rassistisch kritisierten Aussagen von Tönnies über Afrikaner. Der Ehrenrat des FC Schalke 04 hatte Tönnies im Einvernehmen mit dem Club-Chef eine Auszeit von drei Monaten verordnet.

Fotocredits: Revierfoto
(dpa)

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