Mittelstandsanleihen: Was man über sie wissen sollte

Mittelstandsanleihen Was man über sie wissen sollteSie sind noch sehr jung am Kapitalmarkt: Mittelstandsanleihen. Bis zum Jahr 2009 wurden national fast ausschließlich Anleihen von Großunternehmen an den Börsen notiert. Erst seit 2010 war dies auch für mittelständische Unternehmen möglich, für die besondere Segmente geschaffen wurden. Die Börse Stuttgart machte damals mit der Anleiheplattform „Bond M“ den Anfang.

Mittelständische Unternehmen: Wirtschaftliches Rückgrat Deutschlands

Wer in Mittelstandsanleihen investiert, verleiht sein Geld an Unternehmen, die im Prinzip ein solides wirtschaftliches Fundament besitzen. In deutschen Landen gehören über 90 Prozent der Firmen zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen (kurz: KMU). Sie stellen fast 40 Prozent des gesamten Umsatzes aller Unternehmens Deutschlands. Anleger investieren also beim Kauf ausgesuchter Mittelstandsanleihen grundsätzlich in den wirtschaftlichen Kern des Landes – das Kapital wird in wirtschaftlich stabilen Branchen produktiv verwendet.

Der Markenname allein führt nicht zum Erfolg

Andererseits hat die Entwicklung seit 2010 auch gezeigt, dass bei den Mittelstandsanleihen nicht nur alles eitel Sonnenschein ist: Die als Reaktion auf die Bankenkrise ins Leben gerufenen Mittelstandssegmente beinhalteten bald auch Unternehmen, die zwar mit einem bekannten Markennamen und damit verbundenen Aussichten auf hohe Renditen lockten, die Voraussichten dafür aber nicht mit an die Börse brachten. Die Folge: Pleiten, Anlegerverluste, Frust. Das Fazit: Man sollte schon sehr genau hinschauen, in welches mittelständische Unternehmen man da investiert – und sich gegebenenfalls vorher professionelle Beratungsunterstützung holen. Obwohl viele die Mittelstandsanleihen deshalb eher kritisch sehen, gibt es auch andere, optimistischere Meinungen: So wurde eine Katjes-Anleihe ausgezeichnet – vom britischen Finanzmagazin „ACQUISITION INTERNATIONAL“. Sie bekam die Auszeichnung „Consumer Deal of the Year 2014 in Europe“, weil die Katjes International GmbH und Co. KG eine erfolgreiche Firmenübernahme mit guten wirtschaftlichen Aussichten tätigen konnte.

Mittelstandsanleihen – einige Charakteristika

Bei einer Mittelstandsanleihe handelt es sich in der Regel um eine kleinvolumige Anleihe zwischen 10 Millionen und 200 Millionen Euro. Anleihen dieser Art werden über den organisierten Kapitalmarkt – nicht über den unregulierten bzw. „grauen“ – emittiert, was die Sicherheit für den Investor wesentlich erhöht. Mittelstandsanleihen unterliegen dem Rating einer von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassenen Ratingagentur wie zum Beispiel Euler Hermes oder Creditreform. Ein aufwändigeres Rating findet nicht statt, was beim Unternehmen selbst die personellen Ressourcen schont und generell Kosten sparen hilft.

Foto: Thinkstock, iStock, specnaz-s

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