Mit Gasautos sparen und die Umwelt schonen
Stuttgart – Bis zu 60 Cent pro Liter günstiger tanken – wer möchte das nicht? Gegenüber Benzin sind die Spritpreise für Gasautos tatsächlich deutlich niedriger, weil Autogas (LPG) noch bis Ende 2022 und Erdgas (CNG) sogar bis 2026 steuerlich begünstig ist.
Allerdings muss man bei der Anschaffung deutlich tiefer in die Tasche greifen, berichtet die Fachzeitschrift «Auto Motor Sport» (Ausgabe 11/20). Bis sich der Preiszuschlag amortisiert, könne je nach Modell aber eine Laufleistung von mehr als 60 000 Kilometern notwendig sein. Deshalb raten die Experten, nicht unbedingt auf ein fabrikneues Modell zu setzen, sondern nach einem gebrauchten Gasauto Ausschau zu halten, bei dem der Preiszuschlag für den Gasantrieb nicht mehr so hoch ausfalle.
Ab Werk oder nachgerüstet
Bei Gasautos unterscheidet man zwischen ab Werk verbauten Anlagen und Nachrüstlösungen. Insbesondere umgebaute Autos sollte man genauer unter die Lupe nehmen. Eher selten wirkten sich die höheren Abgastemperaturen im Gasbetrieb negativ auf die Auslassventile aus. Die am häufigsten auftretenden Probleme hingen mit der Einstellung der Gasanlage zusammen und ließen sich per Software-Update beheben.
Alle Arbeiten an einer Auto-Gasanlage sollten nur von zertifizierte Fachbetrieben vorgenommen werden. Vor einem Gebrauchtkauf sei deshalb die Zusicherung wichtig, dass ein Fachbetrieb Umbau und Wartungen erledigt hat, so die Experten. Eine Frage, die sich erübrigt, wenn das Auto schon ab Werk für den Gasbetrieb ausgelegt wurde. Das ist bei CNG überwiegend der Fall, weil eine Nachrüstung zu teuer wäre. Ein LPG-Umbau schlägt mit rund 2500 Euro zu Buche.
Umweltschonend und flexibel
Neben den Kosten sprechen vor allem Umweltaspekte und Flexibilität für Gasautos: Gas verbrennt den Angaben zufolge umweltfreundlicher als Benzin oder Diesel und verursacht außerdem bis zu 25 Prozent weniger CO2 als zum Beispiel ein Benzinmotor. Auch Stickoxid- und Feinstaub-Emissionen fallen geringer aus. Und wenn der Gastank leer oder kein Gas an der Tankstelle verfügbar ist, fährt man einfach auf Benzin weiter. Dazu muss nur ein Schalter umgelegt werden.
Einen mehr oder weniger verschmerzbaren Nachteil gibt es bei Gasautos aber meist doch noch: Das Ladevolumen des Kofferraums schrumpft ein wenig, weil der Gepäckraumboden aufgrund der darunter platzierten Gastanks etwas höher liegen muss als sonst beim jeweiligen Modell üblich.
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(dpa/tmn)