Mehrheit der Deutschen gegen höhere Transferausgaben
Berlin – Hohe Ablösesummen für Fußball-Stars stoßen bei der großen Mehrheit der Deutschen auf Ablehnung.
In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich nur neun Prozent dafür aus, dass die Bundesliga-Clubs künftig mehr Geld in Stars investieren sollten. 65 Prozent lehnten dies ab. Während sich immerhin 14 Prozent der Männer für mehr Investitionen aussprachen, beantworteten nur fünf Prozent der Frauen die entsprechende Frage mit Ja.
Im Gegensatz zur internationalen Konkurrenz haben die Bundesliga-Clubs in diesem Transfersommer erst wenige kostspielige Top-Transfers getätigt. Borussia Dortmund kaufte unter anderem den Mainzer Abdou Diallo für 28 Millionen Euro. Für den belgischen WM-Dritten Axel Witsel vom chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian und Thomas Delaney von Werder Bremen investierte der BVB je 20 Millionen Euro. Ebenfalls rund 20 Millionen Euro zahlte Bayer Leverkusen für den Brasilianer Paulinho von Vasco da Gama.
Branchenprimus FC Bayern München gab bislang keinen Euro an Ablöse für neue Spieler aus. Leon Goretzka kam ablösefrei vom FC Schalke 04, Serge Gnabry (1899 Hoffenheim) und Renato Sanches (Swansea City) waren zuvor ausgeliehen.
Bayern-Präsident Uli Hoeneß denkt wie die Mehrheit der Deutschen. «Ein Fußballspieler, der 200 Millionen Euro kostet und 50, 60, 80 Millionen Euro im Jahr verdient – das kann der FC Bayern irgendwann machen, aber ich mache das nicht mit», hatte er in der Sendung «Wontorra – der Fußball-Talk» bei Sky gesagt. «Ich möchte Champions-League-Sieger werden, ich möchte das Finale erreichen, aber ich möchte das nicht mit Schulden erkaufen. Wenn wir 500 Millionen Euro auf dem Konto hätten, würde ich trotzdem keinen 200-Millionen-Transfer machen», sagte Hoeneß.
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(dpa)