Mehr als jeder zweite Kindersitz bekommt Note «gut»
München – Bei Kindersitzen und Babyschalen für das Auto haben Eltern eine große Auswahl unter Produkten, bei denen sie bedenkenlos zugreifen können. Das hat ein ADAC-Test von 20 Modellen ergeben. Alle meisterten dabei den sogenannten Frontaufpralltest.
Überprüft wurden die Kindersitze und Babyschalen in den Punkten Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und hinsichtlich ihres Schadstoffgehalts. Mit 12 Modellen schneidet insgesamt mehr als die Hälfte «gut» ab. 4 Produkte bekamen die Bewertung «mangelhaft» wegen zu vieler Schadstoffe. Weitere 4 erhielten die Note «befriedigend».
Die größte Gruppe der getesteten Modellen waren Sitze für Kinder bis zum Alter von circa 1,5 Jahren. Die beste Bewertung erhielt hier der «Swandoo Albert + i-Size Base» für 450 Euro (Note 1,6). Günstigstes Modell mit «gut» (2,0) ist der «Jané Koos i-Size R1» für 210 Euro.
Im Krebsverdacht stehende Schadstoffe in manchen Bezügen
Doch ein Drittel der Modelle für Kinder bis etwa 1,5 Jahre fiel im Test auch durch: Vier Modelle zweier Hersteller bekamen wegen eines zu hohen Schadstoffgehalts die Note «mangelhaft». Es geht dabei um das Flammschutzmittel TCPP und das im Krebsverdacht stehende Naphthalin, die in den Bezugsstoffen gefunden wurden. Die Grenzwerte lagen laut ADAC jeweils über den für Spielzeug geltenden Werten.
Bei den Modellen für Kinder bis circa 4 Jahre schnitt der «Joie i-Spin 360» für 350 Euro mit «gut» (1,8) ab. Weitere Kategoriesieger sind der «Besafe iZi Kid X3 i-Size» (Alter: circa 1 bis 4 Jahre, 560 Euro, Note «gut», 1,8), der «GB Everna Fix» (Alter: circa 1 bis 12 Jahre, 270 Euro, Note «gut», 2,4) und der «Renolux Renofix» (Alter: circa 4 bis 12 Jahre, 169 Euro, Note «gut», 1,9).
Sitz im Auto mit dem Kind ausprobieren
Die
Kindersitzpflicht gilt für Kinder bis zu einer Körpergröße von 150 Zentimetern oder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr. Eltern sollten zum Kauf sowohl ihr Auto als auch den Nachwuchs mitnehmen. Dadurch lassen sich die relevanten Modelle am besten ausprobieren. Denn der richtige Einbau und und optimale Sitz sind für die Sicherheit des Kindes wichtig.
Auch Zubehör wie Zusatzgurte muss gesetzlichen Ansprüchen genügen. Diese Gurtschlösser oder Brustclips sollen verhindern, dass Kinder aus Hosenträgergurten herausrutschen oder sich eigenständig abschnallen können. Aber diese Systeme müssen auch nach dem Einbau gewährleisten, dass sich der Gurt mit einer einzigen Betätigung öffnen lassen kann. Das schaffen nicht alle Modelle, warnt der ADAC.
Nackenkissen seien dagegen zulässig, weil sie keine Veränderung am Sitz darstellten.
Fotocredits: ADAC
(dpa/tmn)