Mehr als 50 Flüge fallen in Hamburg durch Warnstreik aus

Hamburg – Ein ganztägiger Warnstreik des Bodenpersonals am Hamburger Flughafen hat am Montag zu mehr als 50 Flugausfällen geführt.

Von 3.00 Uhr an legten die Mitarbeiter der Frühschicht ihre Arbeit nieder, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi sagte. «Das sind aktuell bestimmt 150 Kollegen», berichtete sie. Zwischen 12.00 und 14.00 Uhr würden auch die Mitarbeiter der Spätschicht dazustoßen.

Reisende müssen sich durch die Aktion auf Verspätungen und gestrichene Flüge einstellen. Insgesamt 58 Flüge wurden zunächst für den Montag gestrichen, wie eine Flughafensprecherin sagte – darunter 27 Ankünfte und 31 Abflüge. «Da könnten auch noch welche hinzukommen», fügte sie hinzu. Zum Bodenpersonal zählen Beschäftigte, die für die Gepäckverladung, die Abfertigung von Flugzeugen und die Busse zuständig sind.

Grund für den kurzfristig angekündigten Warnstreik war das nach Ansicht von Verdi unzureichende Arbeitgeberangebot in der laufenden Tarifrunde mit dem Arbeitgeberverband Arbeitsrechtliche Vereinigung Hamburg (AVH). Verdi fordert für die fast 1000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste eine monatliche Tariferhöhung von 275 Euro für alle.

Zu dem Warnstreik hatte Verdi am Sonntag aufgerufen. «Ein unangekündigter 24-Stunden-Warnstreik ist völlig überzogen und unverhältnismäßig», kritisierte Flughafensprecherin Katja Bromm.

Am Montagmorgen war lediglich eine Notbesetzung des Bodenpersonals anwesend, wie eine Flughafen-Sprecherin sagte. «Im Moment fahren auch keine Shuttlebusse von den etwas weiter entfernten Parkplätzen zum Flughafen», berichtete sie. Ein Ersatzverkehr mit Taxis sollte eingerichtet werden.

Auch Christian Noack, Geschäftsführer HAM Ground Handling, das für Bodenverkehrsdienste am Hamburger Flughafen zuständig ist, sah die Aktion kritisch. Verdi fordere mehr, als die Bodenverkehrsdienste bei angespannter Marktlage überhaupt erwirtschaften könnten, sagte er.

Vor rund zwei Wochen hatte ein Warnstreik des Sicherheitspersonals am Hamburger Flughafen bereits zu erheblichen Beeinträchtigungen geführt.

Fotocredits: Christian Charisius
(dpa)

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