Leverkusen müht sich gegen Stuttgart ins Viertelfinale

Leverkusen (dpa) – Bayer Leverkusen ist auch dank eines kuriosen Eigentors ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen und darf weiter vom ersten Titel seit 1993 träumen.

Die Leverkusener besiegten den starken Fußball-Zweitligisten VfB Stuttgart mit Mühe 2:1 (0:0) und sind nach dem Ausscheiden von Borussia Dortmund, RB Leipzig oder Borussia Mönchengladbach nun einer der Favoriten im Wettbewerb. Der bisher einzige Cup-Sieg vor 27 Jahren war bis heute der letzte Titel für Bayer, dessen Trainer Peter Bosz den DFB-Pokal am Vortag als den «momentan wichtigsten Wettbewerb für uns» bezeichnet hatte.

«Auch wenn es definitiv nicht unser bestes Spiel war: Wir haben gewonnen – und das ist alles, was am Ende zählt», sagte Bayers Kerem Demirbay. «Es war unsere Pflicht, dass wir zu Hause gegen den VfB gewinnen.» Doch diese Pflicht war für den Bundesliga-Fünften ein hartes Stück Arbeit vor 20.320 Zuschauern.

Nach vier wegen Abseitspositionen aberkannten Treffern leitete ein Missgeschick von Stuttgarts Torhüter Fabian Bredlow Bayers Einzug in die Runde der besten Acht ein. Bredlow, der im Pokal Stammtorhüter Gregor Kobel ersetzen darf, boxte sich den Ball nach einem Eckball ins eigene Netz (71.). Auch beim zweiten Bayer-Treffer durch Lucas Alario (83.) sah der Keeper nicht gut aus. Der VfB-Anschluss durch Silas Wamangituka (85.) kam zu spät. Sportdirektor Sven Mislintat lobte dennoch sein Team: «Es war mehr drin. Es war eine Top-Leistung. Wir hätten mindestens die Verlängerung verdient gehabt.»

Im Bayer-Team kam 17-Millionen-Neuzugang Exequiel Palacios zu seinem Debüt in der Werkself. Nationalspieler und Jungstar Kai Havertz durfte erstmals die Leverkusener Mannschaft in einem Pflichtspiel als Kapitän auf das Spielfeld führen. Der 20-Jährige war bei den lange verhalten agierenden Gastgebern noch der auffälligste Spieler.

So verfehlte Havertz (12.) aus 20 Metern nur knapp das Tor. Sechs Minuten später scheiterte er an VfB-Torwart Bredlow aus kurzer Entfernung. Kurz vor dem Wechsel traf Havertz zwar nach einem Kopfball von Lucas Alario ins Tor. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus entschied aber nach Videobeweis auf Abseits.

Ansonsten ließ der Zweitliga-Dritte VfB Stuttgart mit seiner guten Deckung wenig zu. Trainer Pellegrino Matarazzo hatte sein Team gleich auf sechs Positionen im Vergleich zum 1:1 im letzten Liga-Spiel beim  FC St. Pauli verändert. Die Schwaben waren dennoch von Beginn an hellwach. Mit ihren wenigen Kontern brachten sie Bayer immer wieder in Verlegenheit. Die beste Chance hatte Wamangituka (26.), der mit seinem Schuss nur die Latte des Bayer-Tores traf.

Auch nach der Pause besaß Leverkusen deutlich mehr Spielanteile. Trotz der Überlegenheit tat sich Bayer aber weiter schwer. Stuttgart verteidigte geschickt, hatte aber nur noch wenige Aktionen nach vorne. Als die Partie dahin zu plätschern drohte, sorgte VfB-Torhüter Bredlow (71.) mit seinem ersten Missgeschick für Leverkusens Führung. Wenig später wehrte er den Ball nach einem Schuss direkt auf Alarios Fuß, von wo aus der Ball in einer Bogenlampe ins Tor fiel. Wamangituka (85.) sorgte noch einmal für Hoffnung bei den Schwaben. Mit Glück reichte es am Ende für Bayer.

Fotocredits: Guido Kirchner

(dpa)
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