Leipzig hilft Bayern – Leverkusen hat den Super-Joker
Berlin – Schon wieder kann sich der FC Bayern freuen. Die vermeintlichen Jäger Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach patzen bereits am zweiten Spieltag der Fußball-Bundesliga. Nur ein Club hält noch mit den Münchnern mit: Hertha BSC. Ein Streifzug durch die Samstagspiele:
SUPERJOKER: Joel wer? Den Finnen Joel Pohjanpalo kannten bislang nur die Zweitliga-Experten. Doch mit seinem 16-Minuten-Dreierpack rettete der 21-Jährige Bayer Leverkusen nicht nur das späte 3:1 gegen den Hamburger SV, sondern wies erneut seine Qualitäten als Mann von der Bank nach. Erst in Minute 72 eingewechselt, traf Pohjanpalo wie schon beim Saisonauftakt in Gladbach fast umgehend – und ließ diesmal noch zwei weitere Tore folgen. Nach zwei Spieltagen führt er nun gleichauf mit Bayern-Star Robert Lewandowski die Torschützenliste an. «Drei Tore wie aus dem Bilderbuch», staunte Bayer-Trainer Roger Schmidt.
BAYERN-JÄGER: Nur eine Mannschaft ist nach zwei Spielen noch punktgleich mit dem FC Bayern. Dortmund? Gladbach? Leverkusen? Nein, es ist Hertha BSC. Das 2:0 in Ingolstadt mit zwei schnörkellosen Stürmer-Toren von Vedad Ibisevic und Julian Schieber verhalf den Berlinern auf Platz zwei. Große Töne aber sind der neuen Hertha fremd. «Jetzt kommen schwere Spiele auf uns zu», warnte Schieber.
DEBÜTSIEGER: Naby Keita hat auch dem letzten Zweifler bewiesen, dass die Bundesliga RB Leipzig fürchten muss. Mit seinem Treffer kurz vor Ende gegen Borussia Dortmund sicherte der eingewechselte Mittelfeldspieler den Sachsen den 1:0-Sieg beim Heimdebüt. «Das war das Spiel, das wir uns alle gewünscht hatten», schwärmte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl. Kollege Thomas Tuchel, der erstmals Weltmeister Mario Götze das Vertrauen schenkte, sah es natürlich anders. «Es gibt noch viel zu lernen», sagte Tuchel. Die Bayern sind schon wieder drei Punkte weg.
RÜCKKEHRER: Da meldet sich Mario Gomez nach 1211 Tagen Abstinenz als türkischer Torschützenkönig zurück in der Bundesliga, und dann endet das Comeback des «Toreros» mit einer Nullnummer. Wolfsburg und Gomez, das hat noch Luft nach oben. Beim 0:0 gegen den widerspenstigen 1. FC Köln konnte der Nationalstürmer nur in Ansätzen zeigen, warum die Niedersachsen mit ihm wieder an den Angriff auf die Liga-Spitze glauben. Als «noch ausbaufähig» beschrieb Gomez seine Leistung.
DERBYDUSEL: Sandro Sirigu hielt einfach mal drauf. «Ich wollte den Ball auf den zweiten Pfosten flanken. Das der Ball dann reingeht, ist natürlich umso schöner», sagte der Matchwinner des SV Darmstadt 98 nach seinem Last-Minute-Tor zum 1:0 im ansonsten langweiligen Hessen-Derby gegen Eintracht Frankfurt. «Das Gefühl ist unbeschreiblich schön – zumal es auch mein erstes Bundesliga-Tor ist», meinte Sirigu.
ZITAT: «Es hat mich überrascht, dass die Jungs 90 Minuten so gut durchhalten.» (Trainer Christian Streich nach dem 3:1-Sieg des SC Freiburg gegen Mönchengladbach, mit dem der Aufsteiger die Startserie der Borussia von vier Pflichtspielsiegen beendete)
Fotocredits: Sebastian Kahnert
(dpa)