Leipzig auf Kurs Königsklasse kaum noch zu stoppen
Leipzig – RB Leipzig kann für die große europäische Fußballbühne planen. Die Qualifikation für die Champions-League-Playoffs und damit die Teilnahme an der Europa League ist fünf Spieltage vor Saisonende sicher.
«Dass wir Europa schaffen, war uns schon vor drei, vier Spieltagen klar. Wir wollen alle in die Champions League und sind dem Ziel wieder ein Stück nähergekommen», sagte der mit 16 Toren beste deutsche Bundesliga-Stürmer Timo Werner nach dem souveränen 4:0 (2:0)-Heimsieg gegen Mitaufsteiger SC Freiburg.
In ihrer Premieren-Saison haben die Leipziger schon für einige Rekorde in der Bundesliga gesorgt. Nun ist klar, dass erstmals seit mehr als 28 Jahren wieder internationaler Fußball in Leipzig gespielt wird. Auf dem Weg zur direkten Königsklassen-Qualifikation und möglichen Duellen gegen Messi, Ronaldo & Co. kann sich der Club wohl nur noch selbst schlagen. Zwei Siege aus den letzten fünf Spielen reichen, um ohne Umwege nächstes Jahr in der Champions League zu spielen.
So wie die Leipziger gegen Freiburg auftraten, ist es schwer vorstellbar, dass es nicht klappt. «Vize-Meister hinter dem FC Bayern zu werden, ist gefühlt fast wie Meister zu werden. Und deswegen wollen wir mit aller Macht diesen zweiten Platz behalten», sagte Erfolgstrainer Ralph Hasenhüttl nach dem vierten Sieg in Serie. Es sei «sehr, sehr angenehm, sich in dieser Phase der Saison um solche Dinge Gedanken zu machen».
Doch Hasenhüttl wäre nicht Hasenhüttl, würde er nicht trotz des komfortablen Vorsprungs auf die Verfolger 1899 Hoffenheim (sieben Punkte) und Borussia Dortmund (acht) vor Übermut warnen. «Wir haben einen tollen Vorsprung und eine tolle Ausgangsposition. Aber wir sind noch nicht sicher in der Champions League. Deswegen gibt es noch einige Aufgaben zu erledigen», mahnte der Österreicher. Die Plätze zwei und drei bedeuten das direkte Ticket für die Champions League.
Gegen den ebenfalls zu den Überraschungen der Saison zählenden Tabellen-Sechsten aus dem Breisgau hatten die Sachsen mit ihren Torschützen Yussuf Poulsen (36. Minute), Werner (42.), Naby Keita (51.) und Diego Demme (90.), der bei seinem ersten Bundesligator einen Schneidezahn verlor, leichtes Spiel.
Angetrieben von Top-Scorer Emil Forsberg hatte der Hochgeschwindigkeits-Fußball von RB wieder Erfolg. «Leipzig gehört zu den besten Mannschaften in der Bundesliga und dann hat man auch Champions-League-Niveau», sagte Freiburgs Stürmer Nils Petersen genauso anerkennend wie sein Coach Christian Streich: «Leipzig bewegt sich in einer anderen Dimension.»
Dass die Champions League eine andere Dimension ist, weiß natürlich auch RB-Sportdirektor Ralf Rangnick. Nicht erst seit dem 29. Spieltag treibt der Strippenzieher im Hintergrund die Personalplanungen für kommende Saison intensiv voran. «Wenn wir international spielen, brauchen wir mehr Qualität in der Breite und den einen oder anderen Spieler mehr», sagte der 58-Jährige. Wie viele neue Profis der Verein nach dem vor einer Woche verpflichteten Torhüter Yvon Mvogo holt, ließ Rangnick offen: «Wir wissen, was wir wollen, haben ganz konkrete Vorstellungen. Ob es dann fünf, sechs oder sieben sind, weiß ich nicht.»
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(dpa)