Lebensversicherungen: Regierung will helfen
Die Versicherungsbranche beklagt sich bereits seit Längerem über die schwierigen Rahmenbedingungen bei Lebensversicherungen. Angesichts anhaltend niedriger Zinsen wird das klassische Vorsorgeprodukt immer unattraktiver, viele Gesellschaften haben zunehmend Probleme, auch nur die Garantieverzinsung darzustellen. Die Regierung will jetzt den Unternehmen helfen.
Maßnahmenpaket geplant
Das Bundesfinanzministerium kündigte vor wenigen Tagen ein entsprechendes Maßnahmenpaket an. Noch sind Details nicht festgelegt und ein genauer Zeitplan für die Umsetzung existiert auch noch nicht. Im Raum steht lediglich die politische Absichtserklärung, bei den Maßnahmen auf einen fairen Ausgleich zwischen Versicherern und ihren Kunden zu achten.
Im Fokus: die Bewertungsreserven
Ein Punkt, der offenbar intensiv diskutiert wird, betrifft die Beteiligung der Versicherten an den stillen Reserven. Der bisher vorgesehene hälftige Anteil an den Bewertungsreserven bei Auslaufen einer Lebensversicherung könnte künftig eingeschränkt werden. Damit soll ein zu starker Abfluss von Mitteln aufgrund von Kursgewinnen durch die Zinssituation vermieden werden. Die Versicherungsunternehmen sollen diesen Liquiditätsgewinn allerdings nicht für zusätzliche Ausschüttungen oder Vertriebsmaßnahmen nutzen dürfen.
Weitere Punkte werden geprüft
Darüber hinaus werden weitere Maßnahmen geprüft. Im Gespräch sind eine Deckelung der Vermittlerprovisionen, eine Verlängerung der Vermittlerhaftung, eine Senkung des Garantiezinses und eine Verschärfung der aufsichtsrechtlichen Regelungen für Versicherungen. Was am Ende beschlossen wird, bleibt abzuwarten.
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