Labbadia-Einstand macht Wolfsburg Mut für Abstiegskampf
Mainz – Bruno Labbadia trauerte dem verpassten Sieg bei der Rückkehr auf die Bundesliga-Trainerbank nur kurz hinterher.
«Wir haben richtig gute Konterchancen gehabt, bei denen wir teilweise die falsche Entscheidung getroffen haben. Sonst wären wir als Sieger vom Platz gegangen», sagte der neue Coach des VfL Wolfsburg nach dem 1:1 (1:1) beim FSV Mainz 05.
Insgesamt überwogen aber die positiven Erkenntnisse beim Einstand des 52-Jährigen, der Ende September 2016 beim Hamburger SV entlassen worden war und am vergangenen Dienstag nach 17-monatiger Auszeit in Wolfsburg die Nachfolge von Martin Schmidt angetreten hatte. «Wir haben viele Dinge, die wir uns vorgenommen hatten, umsetzen können. Das hat mir gut gefallen», lobte Labbadia.
Auch VfL-Sportdirektor Olaf Rebbe war mit dem deutlich formverbesserten Auftritt zufrieden. «Die Mannschaft hat eine gute Reaktion gezeigt auf die turbulente Woche», resümierte er. «Ich sehe mehr Positives. Das können wir mitnehmen und dann an den Dingen arbeiten, die schlecht waren.»
Einen Vergleich zwischen Schmidt und Labbadia wollte Rebbe nicht ziehen. Dem neuen Hoffnungsträger attestierte er aber eine gute Arbeit in den ersten 72 Stunden seiner Amtszeit. «Für mich geht es darum, wie die Mannschaft agiert. Und da haben wir einen stabilen VfL Wolfsburg gesehen», sagte Rebbe.
Die Niedersachsen boten teilweise ansprechenden Kombinationsfußball und standen mit wenigen Ausnahmen auch in der Defensive sicher. Nur beim Gegentor von Yoshinori Muto (44. Minute), der die frühe Gäste-Führung durch Josip Brekalo (6.) egalisierte, und bei einer Großchance für Anthony Ujah in der Nachspielzeit war die Wolfsburger Abwehr nicht auf der Höhe.
Und auch in der Vorwärtsbewegung zeigte der VfL viele gute Ansätze. «Man hat gesehen, dass wir versucht haben, ordentlich Fußball zu spielen. Da waren viele gute Sachen dabei. Das gibt Mut für die kommenden Wochen und Monate», sagte Kapitän Paul Verhaegh.
Den benötigen auch die Mainzer, die nach dem Remis weiter einen Zähler hinter dem Rivalen liegen. «Unter dem Strich müssen wir mit dem 1:1 zufrieden sein», befand Sportvorstand Rouven Schröder, «auch wenn wir uns mehr gewünscht hatten.» Das können die Rheinhessen nächste Woche im Kellerduell beim Tabellenvorletzten Hamburger SV nachholen.
Fotocredits: Thomas Frey
(dpa)