Kuriositäten und Patzer des sechsten Bundesliga-Spieltags
Düsseldorf – Pierre-Emerick Aubameyang und Maximilian Philipp haben Borussia Dortmund am sechsten Spieltag der Fußball-Bundesliga wieder an die Tabellenspitze gebracht. Die Offensivkräfte erzielten beim 6:1 gegen Mönchengladbach fünf der sechs BVB-Tore.
Im ersten Bundesliga-Aufeinandertreffen der einstigen Einser-Absolventen der Fußball-Lehrer-Ausbildung, Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco, gab es für Nagelsmann mit 1899 Hoffenheim ein 2:0 gegen Tedescos Schalker. Die Kraichgauer sind weiter unbesiegt. Beim 2:2 zwischen den Bayern und Wolfsburg patzte Münchens Keeper Sven Ulreich.
ULREICH-PATZER: Danach war auch Sven Ulreich schlauer. «Ich muss die zweite Hand mitnehmen, dann passiert gar nichts», sagte Ulreich, der beim FC Bayern Top-Torhüter Manuel Neuer würdig vertreten soll. Beim Freistoß von Wolfsburgs Maximilian Arnold ging’s schief.
SCHMIDT ÄRGERT BAYERN: Ob mit Wolfsburg oder zuvor Mainz: Martin Schmidt holte dreimal nacheinander Punkte aus München. «In Bayern braucht man sehr, sehr viel Glück, aber es gibt kein anstrengungsloses Glück», sagte er nach dem 2:2 mit Wolfsburg.
TOPTALENT GEIGER: Hoffenheim-Talent Dennis Geiger erzielte gegen Schalke sein erstes Bundesligator. Interviews darf er noch nicht geben. Auf der «Sechs» wächst das Eigengewächs aber langsam in die Rolle des abgewanderten Nationalspielers Sebastian Rudy hinein.
AUBAMEYANG GEGEN LEWANDOWSKI: Mit drei Treffern gegen Gladbach zog Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang (8) am Münchner Robert Lewandowski (7) vorbei. Sie hatten schon in den vergangenen zwei Jahren die ersten beiden Torjäger-Plätze unter sich ausgemacht.
TIMO WERNER ALS VERSICHERUNG: Vor seiner Auswechslung unter großem Beifall rettete Timo Werner im eigenen Strafraum. Eine Szene mit Symbolwert: Der 21-Jährige ist mit fünf Toren in sechs Spielen Leipzigs Garant für Erfolg.
BOATENG-VORLAGE: Kevin-Prince Boateng kam, spielte einen komischen Rückpass und leitete so das 1:2 von Frankfurt in Leipzig ein. Er habe das Spiel beruhigen wollen, meinte er anschließend – er hätte den Ball auch nach vorn spielen können. Wäre besser gewesen.
BADSTUBER-FRUST: Holger Badstuber spielte beim Comeback nach kurzer Verletzungspause stark. Trotzdem wirkte der Stuttgarter nach dem 0:0 gegen Augsburg unzufrieden: Er haderte mit zwei verlorenen Punkten und der mangelhaften Offensivstärke seiner Mannschaft.
NOURIS UND STREICHS SIEGLOS-SERIEN: Bremen und Freiburg können einfach nicht mehr gewinnen. Die sieglosen Teams trennten sich 0:0. Werder ist saisonübergreifend seit neun Partien ohne Dreier, Freiburg seit acht.
HECKING-KRITIK: «Die Art und Weise, wie wir unsere Gegentore bekommen haben, geht nicht, und bei Borussia Dortmund erst recht nicht» – Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking reagierte höchst unwirsch auf die Defensivleistung beim 1:6 im Borussia-Duell.
BOSZ-TRAUMSTART: 16 Punkte, 19:1 Tore. Mit Trainer Peter Bosz startet der BVB imposant. Noch nie zuvor in der Ligahistorie hatte ein Team nach sechs Spieltagen eine Tordifferenz von plus 18 – auch dank der Siege über Köln (5:0), beim HSV (3:0) und gegen Gladbach (6:1).
STIELER-ENTSCHEIDUNG: Referee Tobias Stieler hat das Vertrauen zum Videobeweis im Spiel Mainz-Hertha (1:0) gestärkt. Er schaute sich selbst die TV-Bilder der Szene eines elfmeterwürdiges Fouls an und entschied auf Strafstoß. Proteste blieben aus – auch vom Verlierer.
Fotocredits: Bernd Thissen
(dpa)