Krisen-Quartett unter sich: Abstiegsduelle der Fehlstarter
Hamburg – Am 13. Spieltag ist in der Fußball-Bundesliga das Quartett der Fehlstarter unter sich. Die vier am schlechtesten in die Saison gekommenen Mannschaften treffen am Wochenende aufeinander.
Werder Bremen empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den noch sieglosen FC Ingolstadt, der SV Darmstadt 98 am Sonntag (15.30 Uhr) den ebenfalls noch auf einen Dreier wartenden Tabellenletzten HSV. Und für alle vier Teams gilt: Punkte sind bitter nötig.
SV DARMSTADT 98, PLATZ 15, 8 PUNKTE
Als einziges Kellerkind haben die «Lilien» ihren Trainer noch nicht ausgetauscht. Norbert Meier genießt nach wie vor das Vertrauen der Verantwortlichen. Im Umfeld gibt es aber erste Kritik am Nachfolger des in Darmstadt extrem populären Dirk Schuster. Vor allem, weil die Leistung beim 0:1 im vergangenen Heimspiel gegen Ingolstadt nicht stimmte. Nach vier Niederlagen in Serie muss gegen den HSV unbedingt ein Sieg her. Sonst dürfte es auch für Meier ungemütlich werden. Für den Dreier soll der Ex-Hamburger Sven Schipplock sorgen. Allerdings hat der Angreifer seit seinem Wechsel noch kein Tor für Darmstadt erzielt.
WERDER BREMEN, PLATZ 16, 8 PUNKTE
Seit fünf Partien wartet Werder auf einen Dreier, dennoch geben sich die Hanseaten ruhig. Trainer Alexander Nouri bezeichnete das Ingolstadt-Spiel als «extrem wichtig», aber Druck verspürt er nicht. «Es geht um den Verein, nicht um mich», sagte er. Von Sportchef Frank Baumann gab es Unterstützung. «Es bringt nichts, verrückt zu spielen. Wir sind davon überzeugt, sehr schnell in die Erfolgsschiene zu geraten», sagte der Ex-Profi. Bei einer Niederlage dürften die Spekulationen um eine Ablösung jedoch wieder lauter werden. Mit dem FCI erwartet Nouri einen Gegner, der dank des neuen Trainers mit Selbstbewusstsein ins Weserstadion kommen wird.
FC INGOLSTADT, PLATZ 17, 6 PUNKTE
Vier Punkte hat der FC Ingolstadt in den zwei Spielen unter dem neuen Coach Maik Walpurgis geholt, doppelt so viele wie zuvor in zehn Partien unter dem erfolglosen Vorgänger Markus Kauczinski. «Wir haben vor, so weiterzumachen. Wir haben zwei gute Wochen hinter uns», sagte Walpurgis. Er hat der Mannschaft wieder eine klare Strategie vorgegeben, die an die erfolgreiche erste Bundesligasaison unter Ex-Coach Ralph Hasenhüttl erinnert. Von einem «kleinen Neustart» sprach Abwehrspieler Markus Suttner. «Wir haben Sicherheit zurückgewonnen und sind überzeugt, dass auch in Bremen was für uns drin ist.»
HAMBURGER SV, PLATZ 18, 4 PUNKTE
Der HSV hat ein Jahresfinale ausgerufen. «Wir haben in 16 Tagen vier Spiele. Das ist ein Endspurt bis Weihnachten», sagte Trainer Markus Gisdol. Seine Truppe wartet seit zwölf Partien auf den ersten Sieg. Nach zuletzt zwei Unentschieden will Gisdol in Darmstadt mehr: «Es wäre schön für den Aufwärtstrend, wenn wir uns angemessen belohnen und drei Punkte einfahren.» Die Mannschaft sei jetzt zu einem «echten Team» geworden. Täglich, so verrät der Coach, sei er mit Chef Dietmar Beiersdorfer im Gespräch über Verstärkungen. Gisdol: «Es ist alles in die Wege geleitet.» Ein Gespräch mit Aktionär Klaus-Michael Kühne, der erneut die Geldbörse öffnen soll, habe es bereits gegeben.
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(dpa)