Kramer und Ginter zur Mentalitäts-Debatte: «Blödsinn»
Mönchengladbach – Die Mönchengladbacher Fußball-Weltmeister Christoph Kramer und Matthias Ginter halten nichts von Mentalitäts-Debatten im Fußball.
«Bei diesem Thema könnte ich mich in Rage reden», sagte Kramer in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Wenn man im Fußball Dinge nicht erklären könne, «ist man immer schnell dabei, zu sagen: Der ist einen Schritt zu spät, kommt nicht in die Zweikämpfe, die Mannschaft will nicht so richtig.» Das liege aber immer am Spiel und nicht an den mentalen Eigenschaften, meinte der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler.
Der zwei Jahre jüngere Ginter pflichtete ihm in dem Interview bei und nannte als Beispiele für die Unsinnigkeit der Diskussion seinen eigenen Club Borussia Mönchengladbach und Schalke 04. In der vorigen Saison sei den Gladbachern vorgeworfen worden, «dass wir nicht die Mentalität hätten, dabei ist die Mannschaft jetzt fast die gleiche, unsere Mentalität hat sich nicht geändert», sagte er. Die Schalker seien im vergangenen Jahr hingegen als «Mentalitätsmonster» bezeichnet worden, «weil sie dauernd Spiele mit 1:0 gewonnen haben», fügte er an. Jetzt seien da immer noch «die gleichen Spieler, der gleiche Trainer, und plötzlich haben sie angeblich ein Mentalitätsproblem. Das ist einfach Blödsinn.»
Kramer und Ginter hatten 2014 in Brasilien den WM-Titel gewonnen und sind seitdem befreundet. In der vergangenen Saison hatten sie mit den Gladbachern die Europapokal-Plätze verpasst. In dieser Spielzeit werden sie neben Tabellenführer Borussia Dortmund und Verfolger Bayern München ebenfalls als Titelkandidat gehandelt. Sie sind vor ihrem Spiel am Sonntag (15.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt Tabellendritter.
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(dpa)