Kraftkur für die Strom-Schwalbe und neue E-Roller von Kymco
Köln – Govecs und Kymco haben auf der Intermot (3. bis 7. Oktober) neue E-Roller vorgestellt. Die Schwalbe L3e des deutschen Herstellers Govecs behält ihr Aussehen, angelehnt ans gleichnamige DDR-Moped.
Doch der Roller hat seine Motorleistung auf 8 kW/11 PS und das Spitzentempo auf 90 km/h verdoppelt. Daher ist für Fahrer ein Motorradführerschein nötig, teilte der Hersteller mit. Die Reichweite liegt bei maximal 90 Kilometern. Die zwei Akkus sind binnen fünf Stunden an der Steckdose wieder voll. Wer die Schnellladefunktion nutzt, füllt sie zur Hälfte unterhalb von zwei Stunden.
Es gibt drei Fahrmodi «Go», «Cruise» und «Boost», um Beschleunigung und Spitzentempo einzustellen. Scheibenbremsen sorgen für Verzögerung. Serienmäßig an Bord ist ein Ein-Kanal-ABS. Mit ihm kann laut Hersteller am Hinterrad weiter rekuperiert werden, auch während der ABS-Regelung. Die Preise starten bei 6990 Euro.
Zwei Elektro-Roller mit Wechselakkus hat der taiwanesischer Hersteller Kymco vorgestellt. Das Einsteigermodell Nice 100 EV und der leistungsstärkere, vernetzte New Like 110 EV verfügen über ein Wechselakkusystem. Die Akkus, jeder unter fünf Kilo schwer und mit Tragegriff, lassen sich aus ihrer Station unter dem Trittbrett entnehmen. Zusätzlich fährt ein fest eingebauter Akku mit, der einspringen soll, wenn die anderen Akkus laden. Das können sie etwa zu Hause oder unterwegs an einem transportablen Ladenetzteil. Oder der Roller kommt per Ladekabel an eine Steckdose.
Das 77 Kilo schwere Einsteigermodell Nice 100 EV greift auf einen E-Motor mit 1500 Watt zurück und beschleunigt den Roller auf bis zu 45 km/h. Für den stärkeren New Like 110 EV mit 3000-Watt-Motor nennt Kymco 124 Nm Drehmoment bei 110 Kilo Gewicht. Außerdem lässt sich das Smartphone hier mit dem Roller vernetzen, um sich unter anderem Nachrichten aus sozialen Medien, Infos zu Wetter und Tankstellen anzeigen und sich navigieren zu lassen.
Kymco plant in den nächsten drei Jahren insgesamt mit zehn neuen E-Rollern und will eine Ladeinfrastruktur namens Ionex anbieten. Dabei soll es unter anderem Energiestationen geben, wo sich Akkus mieten, tauschen oder schnell aufladen lassen. Die ersten in Deutschland sollen im Sommer 2019 verfügbar sein. Dann kommen auch die Roller auf den Markt.
Fotocredits: Henning Kaiser,Henning Kaiser,Henning Kaiser,Henning Kaiser
(dpa/tmn)