Körbel zu Kovac und Bayern: «Näher dran an Zuhause»
Frankfurt/Main – Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz Körbel kann sich Eintracht Frankfurts Niko Kovac gut als Chefcoach beim FC Bayern München vorstellen. Nach seinen Eindrücken ist eine Entscheidung aber noch nicht gefallen.
«Wenn die Bayern in der Sache Druck machen, dann kann ich mir schon vorstellen, dass Niko Kovac wackelt», sagte Körbel in einem Interview der «Frankfurter Allgemeine Zeitung». «Vor dem Spiel in Bremen habe ich mit ihm gesprochen. Da hatte ich vom Gefühl her den Eindruck, dass er erst mal nicht mit dem Gedanken spielt, zu den Bayern zu gehen.»
Der 63-Jährige, der für die Eintracht 602 Erstliga-Spiele bestritten hat, glaubt, dass Kovac derzeit komplett auf den Erfolg mit seiner Frankfurter Mannschaft konzentriert sei. «Was dann kommt, ob die Bayern Ernst machen und sagen, Niko, wir wollen dich unbedingt haben, und wir zahlen der Eintracht eine Ablösesumme von drei, vier oder fünf Millionen Euro, wird man sehen», sagte Körbel.
Die Eintracht-Legende verweist auch darauf, dass Kovac nicht auf das Geld schaue und dass seine Familie in Salzburg lebt. Dies könne bei dessen Überlegungen eine Rolle spielen: «In München wäre er näher dran an seinem Zuhause (…) Irgendwann hast du die Schnauze voll vom vielen Hin- und Herpendeln.»
Kovac gilt neben Ralph Hasenhüttl von RB Leipzig als Topfavorit für die Nachfolge von Bayern-Trainer Jupp Heynckes. Der Frankfurter selbst verwies dieser Tage auf seinen bis 2019 laufenden Vertrag bei der Eintracht, vermied aber ein klares Bekenntnis zu seinem derzeitigen Club. Für Frankfurt, so Körbel, wäre es «unheimlich schwierig», einen Nachfolger für Kovac zu finden.
Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte am Montag zur offenen Trainerfrage bei den Münchnern erklärt: «Ich habe ja gesagt, dass ich davon ausgehe, dass wir bis Ende des Monats den Trainer präsentieren werden», sagte er. Zu möglichen Kandidaten äußerte sich Rummenigge nicht. Jupp Heynckes hört beim FC Bayern im Sommer auf.
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(dpa)