Kölner Siegesserie beim 1:1 gegen den FC Augsburg gestoppt
Köln – Stefan Ruthenbecks Körpersprache drückte viel Selbstvertrauen aus. Die Hände steckten tief in den Hosentaschen, der Rücken war kerzengerade durchgedrückt.
Und die Kommentare des Kölner Trainers zum 1:1 (1:0) seines 1. FC gegen den FC Augsburg machten gleichfalls deutlich, dass der 45-Jährige im Kampf gegen den Abstieg der Rheinländer mit Überzeugungskraft ein Vorbild sein und das Team des Tabellenletzten vehement pushen will.
Eines hielt Ruthenbeck klar fest: «Nur 1:1 – nee!» Vielmehr habe seine Elf nach zuvor drei Siegen einen Punkt gewonnen «und den Abstand ein wenig verkürzt». Das sollte heißen: weitermachen, fighten, die weiteren «Endspiele», von denen Ruthenbeck schon seit seinem Amtsantritt spricht, mit dem gleichen Engagement wie beim 1:0 gegen Wolfsburg, beim 2:1 gegen Mönchengladbach und zuletzt beim 2:0 in Hamburg angehen.
«Wir nehmen so viel Positives mit», hielt Ruthenbeck nach dem Kölner 1:0 durch Milos Jojic in der 40. Minute und trotz des Ausgleichs durch Augsburgs Brasilianer Caiuby (77.) fest. Bis zur letzten Sekunde habe die FC-Mannschaft nach vorn gespielt. «Sie wollte das 2:1 erzwingen.» Das wäre fast noch gelungen. Doch der Franzose Sehrou Guirassy vergab in letzter Minute die Großchance auf den vierten Dreier nacheinander. Das war dem FC in der Fußball-Bundesliga zuletzt im Herbst 2000 unter Ewald Lienen geglückt.
13 Punkte haben die Kölner nun. «Wir haben nicht verloren, und das ist erstmal wichtig», betonte Torhüter Timo Horn. Auch Rechtsverteidiger Frederik Sörensen bemerkte, dass dieser eine Punkt «in Ordnung» sei. Augsburgs Chefcoach Manuel Baum befand das auch – und bedachte die Kölner mit einer glaubhaften verbalen Aufmerksamkeit: «Das ist echt eine gute Mannschaft.»
Das Tun seiner Elf gefiel dem FCA-Mann indes nur temporär. Zu passiv, zu wenig Druck nach vorn, abgesehen von der Phase in den zweiten 45 Minuten, in der Caiuby vor 49 900 Zuschauern per Kopf den Ausgleich erzielte. Baums Gesamtfazit: «Wir haben’s nicht gut gemacht heute.»
Die Kölner sind nun heiß auf ein besonders brisantes Duell: Am kommenden Freitag (20.30 Uhr) kommt der ehemalige FC-Coach Peter Stöger mit Borussia Dortmund in das RheinEnergieStadion. «Ich freue mich riesig darauf», bekannte Ruthenbeck vor dem Wiedersehen mit seinem Vorgänger.
Für den ehemaligen Dortmunder Jojic, der beim FC immer besser wird, ist die Auseinandersetzung mit dem BVB indes «ein ganz normales Spiel». Denn eines, und das war dem Serben nach seinem ersten Saisontreffer sehr wichtig, ist viel mehr von Bedeutung: «Für mich ist es das Wichtigste, dass die Mannschaft funktioniert.» Und das tut sie, wie es die Aufwärtsentwicklung der jüngeren Vergangenheit unterstreicht. Ruthenbeck: «Die Mannschaft hat alles rausgehauen. Da entwickelt sich was.»
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(dpa)