Kind kritisiert DFL-Präsident Rauball wegen 50+1-Aussage

Hannover – Hauptgesellschafter Martin Kind von Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat in einem Interview auf der Clubhomepage den scheidenden DFL-Präsidenten Reinhard Rauball kritisiert.

«Die Bundesliga-Vereine müssen sich darauf verlassen können, dass ein DFL-Präsident die Inhalte korrekt darstellt», sagte der 75-Jährige. «Ich habe gelesen, wie sich Herr Rauball geäußert hat und dass er meint, ich wolle – wie er es formuliert hat – 50+1 kippen. Ich erwarte von einem DFL-Präsidenten, dass er mindestens die Fakten korrekt darstellt. Dies bedeutet eindeutig: Wir haben einen Ausnahmeantrag auf Basis von 50+1 gestellt – und nicht zur Abschaffung von 50+1.»

Der Geschäftsführer der ausgegliederten Profifußball-Gesellschaft von Hannover 96 bezog sich in dem Interview auf Aussagen Rauballs beim evangelischen Kirchentag in Dortmund. Der nur noch bis August amtierende Präsident der Deutschen Fußball Liga (DFL) hatte dort gesagt, dass Kind die 50+1-Regel «im Endeffekt kippen möchte».

Tatsächlich hatten Kind und Hannover 96 im Jahr 2017 den Antrag gestellt, eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel zu erhalten, die nur im deutschen Profifußball den Einfluss externer Investoren begrenzen soll. Der Antrag wurde 2018 zunächst von der DFL abgelehnt und von Kind an ein Schiedsgericht weitergereicht. Wegen der unterschiedlichen Auffassungen zwischen der Profifußball-Gesellschaft und dem Stammverein Hannover 96 ruht der Antrag aktuell.

Fotocredits: Peter Steffen
(dpa)

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