Keita hat den Kopf nicht frei für einen neuen RB-Vertrag
Leipzig – Die Verlängerung seines Vertrags bei RB Leipzig hat für Naby Keita im Moment keine Priorität. «Ich fühle mich absolut wohl hier, habe jetzt aber nicht den Kopf frei dafür», sagte der 22-Jährige in einem Interview des «Kicker».
Interessenten für den begnadeten Techniker mit herausragenden Qualitäten gibt es dem Vernehmen nach reichlich, ob in der Fußball-Bundesliga oder anderen europäischen Top-Ligen. Bis 2020 ist er vertraglich an den Aufsteiger gebunden. Nur allzugern würden die Leipziger die Laufzeit aber noch verlängern.
«Von der Sorte Spieler gibt es auch bei anderen Bundesliga-Vereinen nicht sieben oder acht – vielleicht bei den Bayern», sagte jüngst RB-Sportdirektor Ralf Rangnick über Keita und dessen kongenialen Offensiv-Partner Emil Forsberg. Auch um den Schweden hatte es schon Gerüchte gegeben, in der Winterpause wurde der Vertrag bis 2022 verlängert.
Keita will sich auf den Fußball konzentrieren: «Für mich ist es jetzt das Wichtigste, meine Kräfte auf dem Spielfeld zu bündeln.» Jetzt, das ist die entscheidende Phase um den Einzug in die europäische Meisterklasse für den Tabellenzweiten. Dort könnte er in der nächsten Saison auf sein großes Vorbild Andres Iniesta oder Superstar Lionel Messi vom FC Barcelona treffen.
Ähnliche Erfolge wie der fünfmalige Weltfußballer würde auch Keita gern feiern. Die Champions-League-Bühne wird vermutlich die größte sein, die es für den Mann aus Guinea außerhalb Afrikas geben wird. Die WM könnte für seine Heimatland ewig nur ein Traum bleiben, in der Weltrangliste liegt das Team auf Rang 70. In der dritten Runde der Qualifikation für die WM 2018 in Russland verlor Guinea mit Keita seine Partien gegen Tunesien (0:2) und Kongo (1:2).
Er ging in beiden Spielen leer aus. Anders als in Leipzig, wo er zu den Erfolgsgaranten zählt. Sechs Tore, davon zuletzt zwei beim 4:0-Heimsieg gegen den SV Darmstadt 98, dazu sieben Vorlagen. Was Keita aber neben seiner Effektivität auszeichnet, ist die Eleganz, mit der er Fußball spielt. Legendär ist schon der Satz von Ex-Profi Hans Sarpei in der Halbzeitpause des 3:1-Sieges der Leipziger über den 1. FC Köln: «Wie er sich bewegt, das ist wie Musik.»
172 Zentimeter ist Keita groß, 64 Kilogramm bringt er laut RB-Homepage auf die Waage: Keita spielt Fußball mit Leichtigkeit. Und sein Werdegang ist mittlerweile ähnlich rasant wie der seines erst 2009 gegründeten Arbeitgebers.
Im Sommer 2013 wechselte Keita von seinem Heimatclub Horoya AC nach Frankreich, spielte dort in der zweiten Liga. Im Sommer 2014 heuerte er bei Red Bull Salzburg an. Damals war RB-Sportdirektor Rangnick in gleicher Funktion auch noch für den Club aus Österreich verantwortlich. Zwei Jahre später holt Rangnick ihn für angeblich 15 Millionen Euro nach Leipzig. Weitere sieben Monate danach ist Naby Keita aus dem RB-Kollektiv nicht mehr wegzudenken.
Als er nach der Niederlage gegen Wolfsburg kollabierte, war die Sorge groß. Im Hinterkopf war noch, dass Keita mal an Malaria erkrankt war. «Deswegen muss man ihn in jeder Beziehung schonend behandeln», forderte Rangnick jüngst.
Fotocredits: Jan Woitas
(dpa)