Katharina Althaus gewinnt Silber im Skispringen
Pyeongchang – Trotz Eiseskälte, Schnee und Wind ist Katharina Althaus bei den Winterspielen in Pyeongchang zur Silbermedaille geflogen.
Zwei Tage nach dem Olympia-Coup von Andreas Wellinger brillierte die 21-Jährige am Montag bei Temperaturen von minus elf Grad und ständig wechselnden Winden mit zwei starken Sprüngen von der Normalschanze und musste sich nur der norwegischen Überfliegerin Maren Lundby geschlagen geben. Damit feierte das deutsche Skisprung-Team kurz vor Mitternacht bereits das nächste Edelmetall, nachdem Wellinger am Samstag zu Gold bei den Männern geflogen war.
Die Oberstdorferin Althaus lag am Ende 12 Punkte hinter Lundby. Carina Vogt, die vor vier Jahren noch in Sotschi das erste olympische Frauen-Springen gewonnen hatte, musste sich diesmal mit Platz fünf begnügen. Bronze ging an die Japanerin Sara Takanashi.
Noch vor dem Wettbewerb, der so spät wie kein anderer bei diesen Winterspielen angesetzt war, hatte Wellinger ihrer Kollegin Glück gewünscht. Und es half: Mit einem Satz auf 106 Meter setzte Althaus die Norwegerin gehörig unter Druck, doch die Weltcup-Gesamtführende behielt als letzte Springerin die Nerven, packte noch einmal vier Meter drauf und sicherte sich mit dem weitesten Sprung Gold. Es war das logische Duell, nachdem Lundby und Althaus schon den gesamten Weltcup-Winter dominiert hatten.
Doch selten waren die Verhältnisse so schwierig wie diesmal. Wie schon bei den Männern wurde das Springen zur Geduldsprobe. Immer wieder mussten die Athletinnen wegen der wechselnden Winde warten und von verschiedenen Absprungluken aus starten. Später kam auch noch dichter Schneefall hinzu. Die Springerinnen wurden während der Warterei mit Decken warm gehalten, im Auslauf zitterten weniger als 500 Zuschauer mit den Sportlerinnen mit.
Besonders schwer trafen die Wetterkapriolen Carina Vogt, die im ersten Durchgang die längste Zwangspause einlegen musste und mit die schlechtesten Verhältnisse antraf. So reichte es diesmal nicht für den nächsten Coup der Ausnahmespringerin, die sich wie kaum eine andere auf die großen Wettbewerbe vorbereiten kann. Ein Olympiasieg und vier WM-Titel hat Vogt seit 2014 eingesammelt – in Pyeongchang riss die Serie. Neben Althaus und Vogt komplettierten Ramona Straub und Juliane Seyfarth auf den Plätzen acht und zehn das gute deutsche Mannschaftsergebnis.
Fotocredits: Daniel Karmann
(dpa)