«Jeder Punkt tut gut»: Düsseldorf dank Hennings erleichtert
Sinsheim – Rouwen Hennings war bester Laune. Nur eine halbe Stunde nach seinem zehnten Saisontreffer beim 1:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim scherzte der Angreifer von Fortuna Düsseldorf in den Katakomben.
«Was machst du im Urlaub so», sagte Hennings zu Teamkollege Kaan Ayhan, der nach seiner fünften Gelben Karte erstmal gesperrt ist. Zu seinem Lauf, der ihn zum zurzeit drittbesten Bundesliga-Stürmer hinter Robert Lewandowski und Timo Werner macht, sagte der 32-Jährige: «Ich möchte in jedem Spiel ein Tor schießen, aber es klappt halt nicht immer.» In einer ereignisarmen Partie in Sinsheim hat es mal wieder geklappt.
Sein Ausgleich in der 87. Minute sicherte der Fortuna einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf, während die Gastgeber aus dem Kraichgau trotz eines Treffers von Andrej Kramaric (6.) den erneuten Sprung in die europäischen Plätze verpasste. «Einfach abhaken und weitermachen, wir müssen es gut analysieren wieder. Diese Jungs arbeiten und kämpfen sehr, sehr gut, ich kann es nicht oft genug», resümierte Hoffenheims Coach Alfred Schreuder.
Nur ein Punkt aus zwei Heimspielen gegen Mainz und Düsseldorf müssen bei der TSG als vergebene Chance auf einen unerwarteten Sprung in die absolute Spitzengruppe gewertet werden. «Wir haben 21 Punkte, das ist für uns bisher gut. Es ist nicht so einfach, gegen Düsseldorf zu gewinnen. Man gewinnt nicht einfach immer die Spiele», betonte der Niederländer Schreuder, der sein Team nun auf ein Duell mit RB Leipzig und Ex-Coach Julian Nagelsmann vorbereiten muss.
Düsseldorf schüttelte eine komplett uninspirierte erste Halbzeit ab und erkämpfte sich mal wieder einen Punkt – dank Torjäger Hennings. «Das ist so, wenn man einen Lauf hat. Ich habe innerlich schon gejubelt, als der Ball auf seinen linken Fuß kam», betonte Trainer Friedhelm Funkel. Sportvorstand Lutz Pfannenstiel lobte den Stürmer: «Er braucht nicht viele Chancen, er steht meistens richtig. Er ist momentan der Garant, dass wir relativ gut da stehen.»
Nach dem Führungstor von Kramaric dank einer klasse Vorarbeit von Mittelfeldmotor Florian Grillitsch war die erste Halbzeit von extrem überschaubarer Attraktivität. Viele Stockfehler und zahlreiche Unterbrechungen prägten das Geschehen, gefährliche Torraumszenen und präzise Spielzüge waren nicht nur Mangelware, sie waren Fehlanzeige.
Dies animierte Trainer-Routinier Funkel nach 45 Minuten zu einer Ansage. «Ich habe gesagt: Hier werden wir nicht als Verlierer das Stadion verlassen.» Daraufhin erhöhte seine Fortuna den Druck und erspielte sich mehr Chancen – das späte Remis war am Ende nicht nur gerecht, sondern auch die Strafe für extrem passive Hoffenheimer, bei denen keinerlei Selbstbewusstsein festzustellen war. «Uns tut jeder Punkt gut», bekannte Funkel. Für Düsseldorf wird es in den kommenden Wochen nicht leichter: Nach dem 0:4 gegen den FC Bayern und dem achtbaren Punktgewinn in Hoffenheim sind Dortmund und Leipzig die nächsten Gegner.
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(dpa)