Jachten und Paläste: Besondere Hafenstädte rund ums Mittelmeer
Akko (dpa/tmn) – Städte am Meer haben oft eine lange Tradition: Ihre Ursprünge liegen in der Fischerei und im Seehandel, oft genug waren sie strategisch wichtige Anlaufpunkte. Meist haben wechselnde Besatzer ihre Spuren hinterlassen.
Dank ihrer Lage am Meer und der Rolle als Handelsplätze haben viele ein weltoffenes und vielfältiges Gesicht. Als Reiseziele bieten sie daher eine interessante Mischung aus Geschichte, Kultur, Nachtleben und Badeurlaub. Vorschläge für den nächsten Urlaub in den schönsten Hafenstädten rund um das Mittelmeer:
Akko, Israel: Im Norden Israels liegt
Akko, eine Hafenstadt mit viel Geschichte. Einige Jahrzehnte befand sich die bereits im dritten Jahrtausend vor Christus besiedelte Stadt in den Händen der Kreuzritter, davor lebten hier Ägypter, Griechen und Römer. Auch Napoleon hat Akko belagert, allerdings erfolglos. Unter der heutigen Altstadt befinden sich alte Kreuzrittersäale und Gewölbe, erzählt Henriette Pansold vom staatlichen israelischen Verkehrsbüro. Die Altstadt selbst ist seit dem Jahr 2001 Unesco-Weltkulturerbe und arabisch-christlich geprägt. Der alte Fischerhafen wird noch genutzt und liefert den vielen Restaurants täglich frische Meeresfrüchte.
Bodrum, Türkei: «St. Tropez der Türkei», «Weiße Stadt», «Paradies für Segler» – das sind nur einige Attribute der
Stadt an der türkischen Ägäis. Die charakteristischen weißen Häuser werden von der ehemaligen Kreuzritterburg St. Peter überragt, in der ein Museum für Unterwasserarchäologie untergebracht ist. Neben dem alten Hafen gibt es seit einigen Jahren einen Jachthafen, der Glamour in die Stadt bringt. Außerdem finden Besucher hier die Reste eines der antiken sieben Weltwunder: des Mausoleums von Halikarnassos.
Cannes, Frankreich: Bekannt durch das Filmfest, liegt der berühmteste Teil der
Stadt an der Croisette, der Uferpromenade. Viele Hotels, Kasinos und natürlich der Kongresspalast befinden sich hier. «Was wenige wissen: Cannes war ursprünglich ein Dorf und hat eine sehr schöne Altstadt mit mediterranem Charakter», erklärt Thomas Schmidt von Atout France, der französischen Zentrale für Tourismus. Unterhalb der Hügel von Le Suquet liegt der alte Hafen mit Segelschiffen und Jachten. «Ein prima Ausflug geht auf die Ile Saint-Honorat», erklärt Schmidt. Die dort lebenden Mönche stellen ihren eigenen Wein her.
Chania, Griechenland: Bis heute spiegelt der im 14. Jahrhundert gebaute venezianische Hafen der
zweitgrößten Stadt auf Kreta die bewegte Geschichte der Insel wieder. Neben den Venezianern haben Türken, Araber und Griechen ihre architektonischen Spuren hinterlassen. Wahrzeichen der Stadt ist der Leuchtturm, der vom Meer aus die Seefahrer empfängt. Auch kulinarisch kommen Gäste hier auf ihre Kosten: Cafés, Restaurants und Tavernen mit kretischen Spezialitäten, Bars und Konditoreien laden zum Durchprobieren ein.
Málaga, Spanien: Auch wenn im Stadtbild zunächst die Hotelburgen auffallen –
Málaga bietet mehr. Einst dank der strategischen Lage für viele Nationen bedeutsam, kennzeichnen die Stadt geschichtsträchtige Gebäude, Badestrände sowie international bekannte Feste wie die Semana Santa, die Karwoche. «Die Stadt ist ein Mix aus Historie und Moderne», sagt Heidrun Steidle von Thomas Cook. Sehenswert ist neben dem Geburtshaus von Pablo Picasso, der Burg Gibralfaro und der großen Stierkampfarena die Alcazaba, eine ehemalige arabische Palastfestung.
Portofino, Italien: Ein italienisches Kleinod mit Jet-Set-Flair. Berühmtheiten wie Brigitte Bardot, Sophia Loren oder Frank Sinatra waren schon
hier, Schauspieler Rex Harrison baute eine Villa. Die bunten Häuser und der Naturhafen des 500-Seelen-Dorfes sind typisch für die ligurische Küste. Von der Piazzetta aus, dem zentralen Platz, kann man die Boote und Jachten schaukeln sehen. «Sehenswert ist das oberhalb des Hafens thronende Castello Brown, von dem sich ein fantastischer Ausblick bietet», ergänzt Anouk Friess von der italienischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt/Main. Im Naturpark der Halbinsel gibt es außerdem zahlreiche Wanderwege.
Tanger, Marokko: «
Tanger ist ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen», erklärt Florian Fleischer von Tui Deutschland. Auf dem afrikanischen Kontinent gelegen, besticht die Stadt an der Meerenge von Gibraltar durch ihr mediterranes Erscheinungsbild. Beliebte Sehenswürdigkeiten sind das Kasbah-Viertel, der Sultanspalast und die belebte Medina, die Altstadt. Die Küche lebt von französisch-spanisch-orientalischen Einflüssen. Um die Stadt attraktiver zu machen, wird der alte Hafen gerade zur Marina umgestaltet, sagt Fleischer. Schöne Badestrände gibt es jetzt schon.
Trani, Italien: Etwas oberhalb des Stiefelabsatzes in der Region Apulien liegt
Trani. Helle Häuser mit Kalksteinfassade prägen das Stadtbild, auf der lebhaften Promenade verkaufen Fischer entlang der Mole ihre Ware. Die Stadt war im Mittelalter eine bedeutende Seehandelsstadt, wie Besucher in der zum Museum erweiterten Synagoge Sinagoga di Scola Nova sehen können. «Dem Heiligen Nikolaus ist die Kathedrale von Trani geweiht, ein schönes Beispiel romanisch-apulischer Baukunst», stellt Anouk Friess das markanteste Bauwerk vor. Die ebenfalls in hellem Stein gehaltene Kathedrale hebt sich fantastisch vom blauen Himmel ab.
Fotocredits: Chania Municipality,Turespana,Itamar Grinberg,Türkisches Kulturministerium,Pierre Behar,Marokk. Fremdenverkehrsamt,Gino Cianci,Fototeca Enit/APT Puglia,dpa-infografik
(dpa)