IQ- Tests sind im Trend – Intelligenz in Zahlen?
Die meisten von uns halten sich für intelligent. Doch wie schlau sind wir wirklich? Intelligenz mag ein subjektiver Begriff sein. Nicht jeder, der „viel weiß“ hat auch viel Grips.
Seit es den Intelligenzquotienten gibt, lässt sich der Gehirnschmalz in Zahlen ausdrücken. 130 ist hier das Maß aller Dinge, welches den Hochbegabten von der „normal intelligenten“ Masse trennt.
Der Intelligenztest als Instrument der psychologischen Diagnostik ist sicherlich sinnvoll, um das geistige Vermögen eines Menschen irgendwie zu messen. Jedoch ist Intelligenz nicht gleich Intelligenz. Der Psychologe unterschiedet zum Beispiel schon zwischen verbaler und praktischer Intelligenz.
Ebenso gibt es nicht einen universellen Test, sondern, so wie es auch verschiedene „Intelligenztheorien“ gibt, sind auch die Tests vielfältig.
Generell wird die Intelligenztesterei häufig als willkürliches, statistisches Konstrukt kritisiert. Auch ist der IQ keine feste Konstante, selbst die Ernährung kann das geistige Vermögen beeinflussen.
Dennoch liegen Intelligenztests voll im Trend. Die Angebote im Internet sind Legion. Eltern schicken ihre Kinder zum Psychologen, natürlich in der Hoffnung, dass gerade ihr Kind hochbegabt ist. Und selbst im Fernsehen wird der IQ-Test als großes Show-Event vermarktet.
Doch ist dies wirklich sinnvoll?
Sicher, im Falle von Hochbegabten ist es wichtig, das Potential des Kindes zu erkennen, um es sinnvoll zu fördern und zukünftigen Problemen aufgrund von Unterforderung in der Schule zu umgehen, doch für das „Normal-Kind“ stellt es nur eine unnötige Tortour dar.
Was ist daran so wichtig, seinen Grips in einer nichtssagenden Zahl auszudrücken? Nur weil ich ein Punkt mehr auf dem Konto habe, bin ich doch nicht besser, als mein „Nebenmann“.
Das Konkurrenzdenken scheint in unserer Kultur immer wichtiger zu werden. Nebenbei ist es auch zweifelhaft, ob Internettests oder die Rechenspielerei im Fernsehen ohne persönliche, psychologische Betreuung auch nur ansatzweise glaubwürdig sind.
Es ist doch wenig sinnvoll, außerhalb der professionellen Psychologie, so viel Wert auf den IQ zu legen. Ich persönlich möchte mich nicht auf eine bloße Zahl reduzieren lassen.