In Darmstadt feiert Meier Jubiläum im Eintracht-Trikot
Frankfurt – Um sein Jubiläumsspiel im Eintracht-Trikot macht Frankfurts «Fußball-Gott» Alexander Meier kein große Sache. Im Hessen-Derby am Samstag bei Darmstadt 98 trägt der Torjäger zum 250. Mal in der Fußball-Bundesliga den Adler auf der Brust – als zehnter Profi des Vereins.
«Darüber macht man sich nicht so viele Gedanken. Man will nur gesund bleiben und spielen. Aber natürlich ist das ein schöner Nebeneffekt», sagt Meier.
Im Sommer 2004 holte Heribert Bruchhagen den damals 21-Jährigen vom Hamburger SV an den Main. Dort ist Meier längst heimisch und zum Liebling der Fans geworden. 88 Bundesligatore erzielte er bisher für die Eintracht – und nicht nur Frankfurts Sport-Vorstand Fredi Bobic hofft schon am Samstag auf Zuwachs. «250 ist natürlich eine besondere Marke. Ich hoffe, dass er sein Jubiläum krönt», sagt Bobic.
Egal, wie tief die Eintracht sportlich sank oder wie gravierend die personellen Umbrüche waren: Meier stand nie zur Disposition. «Er ist ein besonderer Spieler. Dass wir den Vertrag mit ihm verlängert haben, ist auch eine Wertschätzung seiner Leistungen, die er gezeigt hat», erklärt Bobic. Trotz zunehmender Verletzungsanfälligkeit erhielt der 33 Jahre alte Stürmer im Sommer einen neuen Kontrakt bis 2018 – und bedankte sich für das Vertrauen beim Saisonauftakt umgehend mit dem Siegtor zum 1:0 gegen Schalke 04.
Bei Trainer Niko Kovac ist Meier gesetzt. «Allein die Tatsache, wie lange und erfolgreich er für diesen Verein spielt, zeigt, wie wichtig er ist. Wenn er gesund ist, ist er bei uns ganz weit vorn», sagt Kovac über den Torjäger. Das soll auch am Samstag (15.30 Uhr) so sein. «Wir wollen das Spiel nicht herschenken und Punkte holen», sagt Kovac.
Er erwartet ein hartes Stück Arbeit im Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor, dessen Umbenennung den Gegner seiner Ansicht nach beflügeln wird. «Darmstadt spielt zum ersten Mal im Stadion, dass einem verstorbenem Fan gewidmet wurde. Das wird Wirkung zeigen als zusätzlicher Motivationsfaktor», prophezeit Kovac.
Da ist Meier gefordert, der nicht nur auf dem Rasen ein Leader ist. «Alex ist Vollprofi durch und durch. Er tut alles für seinen Körper und die Mannschaft. Deshalb ist er ein Vorbild für alle jungen Spieler», lobt Kovac.
Der hat in seiner langen Karriere schon viel erlebt – nur noch kein Hessen-Derby. In der Vorsaison, als Darmstadt und Frankfurt erstmals nach 33 Jahren wieder gemeinsam in der Bundesliga spielten, fehlte Meier in beiden Duellen. Deshalb sind die «Lilien» einer von nur vier Vereinen im Oberhaus, gegen die der 1,96 Meter große Schlacks noch nie getroffen hat. Das blieb Meier, der in der Bundesliga auch für den FC St. Pauli und den HSV spielte, ansonsten nur gegen Neuling RB Leipzig, Vorjahresaufsteiger FC Ingolstadt und seine Eintracht selbst verwehrt.
Einen besonderen Anreiz sieht er durch diese Konstellation nicht. «Wichtig ist, dass wir dort etwas holen. Wer dann trifft, ist total egal», sagt Meier. Und auch die Emotionen werden bei dem kühlen Norddeutschen trotz des Jubiläums und der persönlichen Derby-Premiere nicht überschwappen: «Ich gehe voll konzentriert in das Spiel, so wie jedes Wochenende.»
Fotocredits: Arne Dedert
(dpa)