In Asien und Afrika herrscht erhöhte Tollwutgefahr
Bangkok – In Deutschland und anderen europäischen Ländern ist Tollwut extrem selten. Weltweit ist die Krankheit laut Weltgesundheitsorganisation jedoch für rund 59 000 Todesfälle im Jahr verantwortlich, vor allem in Afrika und Asien.
Übertragen werden die Viren von infizierten Säugetieren meist durch Bisse oder Kratzen. Es gibt wirksame Impfstoffe, die auch kurz nach einem Tierbiss noch helfen können. Einmal ausgebrochen ist die Krankheit allerdings fast immer tödlich. Erst wenige Monate her ist ein Fall in Frankreich: Das zehnjährige Kind hatte sich bei einem Aufenthalt in Sri Lanka infiziert, als es an einem Strand von einem Hund gebissen wurde.
Die meisten warmblütigen Tiere können mit Tollwutviren infiziert sein, bei Pflanzenfressern ist das aber selten. Hauptüberträger ist in europäischen Ländern der Fuchs, in Ländern wie dem stark betroffenen Indien sind es streunende Hunde. Der Abwurf von Impfködern hat in Deutschland dazu geführt, dass die Krankheit bei Füchsen nur noch vereinzelt auftritt. Tollwut-Fälle hierzulande sind daher wie der in Frankreich meist eingeschleppt – oft von Urlaubern, die sich der Gefahr nicht bewusst sind.
In Thailand sollen Millionen Hunde und Katzen gegen Tollwut geimpft werden. In dem südostasiatischen Urlaubsland waren jüngst vier Menschen an der Virusinfektion gestorben. Seit Jahresbeginn wurden 359 Tollwutfälle bei Tieren erfasst, fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum, wie es vom Amt für Viehzucht hieß. Der Anstieg ist demnach auf einen Rückgang der Impfungen zurückzuführen. Nun sollen landesweit alle Hunde und Katzen eine schützende Impfung erhalten – geschätzt etwa zehn Millionen.
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(dpa)