Hummels erlebt bitteren Abend gegen Ex-Club

München – Wie ein Matchwinner wurde Mats Hummels bei seiner Auswechslung gefeiert, auf der Bank musste der Weltmeister dann beim Pokal-Aus des FC Bayern gegen Borussia Dortmund hilflos dem ganz großen Gewinner zusehen: Ousmane Dembélé.

Hummels hatte mit seinem Tor zur 2:1-Führung eigentlich den Weg des FC Bayern ins Pokalfinale geebnet. Als der 28-Jährige nach strapaziösen Wochen nach gut einer Stunde rausbeordert wurde, nutzte Dembélé die Lücken in der Münchner Hintermannschaft. Erst legte der 19-Jährige zum 2:2-Ausgleich für Pierre-Emerick Aubameyang auf. Dann vollendete der Supertechniker, der vor der Pause nah an einem Platzverweis war, selbst zum 3:2-Endstand.

Eine Woche nach dem schmerzhaften Aus in der Champions League gegen Real Madrid musste Hummels im Halbfinale des DFB-Pokals dagegen den nächsten Titel mit dem deutschen Fußball-Rekordmeister abschreiben. Gerade dieser «Reiz», Vereinstrophäen zu gewinnen, hatte ihn zurück nach München gelockt. Denn seit dem Double mit Dortmund 2012 hat Hummels keinen Vereinstitel mehr gewonnen.

Nur für zwei Vereine kickte Hummels in seiner Karriere: Bis 2008 und seit vergangenem Sommer für den FC Bayern – und zwischendurch eben für die Borussia. «Ich habe bei Bayern das Fußballspielen gelernt, in Dortmund bin ich als Fußballer gewachsen», beschrieb der Weltmeister seinen persönlichen Werdegang in dieser Saison.

Mit dem 2:1 kurz vor dem Seitenwechsel wies Hummels am Mittwoch seinen neuen Kollegen den Weg. Jubeln mochte der Innenverteidiger in dieser großen Pokal-Minute aus Respekt vor dem Ex-Club dann lieber nicht. Er genoss den besonderen Moment und das erste Tor im vierten Spiel gegen Borussia Dortmund seit seiner Rückkehr nach München äußerlich fast unbeeindruckt.

«Das Tor macht er schön mit der Innenseite, das hat Seltenheitswert», sagte Bundestrainer Joachim Löw in der ARD über den lehrbuchmäßigen Abschluss von Hummels. «Mats spielt eigentlich schon die ganze Saison überragend gut.»

Auch diesmal präsentierte sich Hummels vor 75 000 Zuschauern als Leistungsträger. Hinten überzeugte er mit gewohnt gutem Stellungsspiel und sicher in den Zweikämpfen, er rettete etwa gegen Dembélé (56.). Als Hummels dann nicht mehr auf dem Platz stand, drehte der junge Franzose so richtig auf.

Hummels gewann mit Dortmund 2011 und 2012 die Meisterschaft, 2012 siegte er zudem im DFB-Pokal. In der Champions League unterlag er mit dem BVB im Jahr 2013 den Münchnern. Die Meisterschaft ist Hummels mit den Bayern in diesem Jahr fast sicher – aber im Pokalfinale in Berlin stehen die früheren Mitspieler. Dank Dembélé.

Fotocredits: Peter Kneffel
(dpa)

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